Von: mk
Bozen – Die Landesverwaltung hat sich in den vergangenen Jahren ständig weiterentwickelt. Vor kurzem wurde dazu der Bericht des Generaldirektors in der Landesverwaltung vorgestellt. Aus diesem geht hervor, dass anhand diverser Maßnahmen vor allem den Herausforderungen der digitalen Transformation und des demographischen Wandels begegnet werden soll.
Im Jahr 2013 zählte Südtirols öffentliche Verwaltung italienweit, aber auch im europäischen Vergleich zu einer der besten. Um diese Position zu halten, aber auch um den Spielraum nach oben weiter zu nutzen, hat die Landesverwaltung mit zahlreichen Instrumenten und Maßnahmen weitergearbeitet. Unter dem Stichwort “Verwaltungsinnovation 2018” wurden zahlreiche Initiativen gestartet. “Unser Ziel war und ist es, einen bereits gut aufgestellten Betrieb noch besser zu machen und durch moderne und innovative Instrumente Effizienz und Leistung weiter zu steigern. Schließlich kommt eine bürgernahe, moderne Verwaltung der gesamten Gesellschaft zu Gute”, hebt Verwaltungslandesrätin Waltraud Deeghervor.
Eine leistungsfähige Verwaltung hängt im Wesentlichen von ihren Mitarbeitern ab. In diesem Zusammenhang und vor allem mit dem Ziel, den Mitarbeitenden aller Altersklassen bestmöglich gerecht zu werden, wurde im Jahr 2016 die Arbeitsgruppe “Zukunft Landespersonal 2030” gegründet. Im Durchschnitt ist ein Landesangestellter 47,4 Jahre alt, wobei die Tendenz der vergangenen Jahre steigend ist. Dasselbe gilt für die Anzahl der pensionierten Landesangestellten: Im Jahr 2017 traten 310 Mitarbeitende in den Ruhestand, in den Vorjahren waren es mit 198 (2016) und 247 (2015) noch deutlich weniger Personen gewesen. Um als Arbeitgeber weiterhin attraktiv zu bleiben, arbeitet das Land an mehreren Lösungsansätzen. Analysen mit Experten der Fachabteilungen hatten Maßnahmenkataloge zur Folge, welche teilweise bereits angegangen und umgesetzt wurden (z.B. Lockerung der Zugangsvoraussetzungen bzw. Anerkennung mehrere pädagogischer, auch ausländischer Studientitel im Kindergartenbereich oder eine Flexibilisierung der Arbeitsorganisation im Bereich Straßendienst). Im Hinblick auf flexible Arbeitsformen hat sich die Arbeitsgruppe mit dem Konzept des “Smart Working” auseinandergesetzt und Vorschläge erarbeitet. Das “Age Management” soll ab Herbst 2018 im Rahmen einer Grundausbildung für neue Führungskräfte thematisiert werden und zu einem altersphasengerechten Führungsstil führen. Zudem soll durch ein gezieltes Arbeitgebermarketing einem potentiellen Personalmangel entgegengewirkt werden. “Es ist wichtig, dass das Land ein attraktiver und innovativer Arbeitgeber ist, schließlich ist ein motiviertes, qualifiziertes Personal ein wesentlicher Schlüssel zu einer erfolgreichen Verwaltung”, sagt Waltraud Deeg.
Eine der im Jahr 2015 neu eingeführten Maßnahmen ist jene des Performance-Planes. Darin erfolgt eine kurz- und mittelfristige Planung von Zielen, Leistungen und Ressourcen. In diesem Zusammenhang wurden 852 Leistungen aus insgesamt 8 Kategorien ausgemacht, die aktuelle von der Landesverwaltung erbracht werden. Am meisten Leistungen (229) werden dabei im Bereich des “Servicemanagements” erbracht. Darin zusammengefasst sind beispielsweise die Leistungen aus dem Bereich Straßendienst, Soziales und Grundbuch-, Grund- und Gebäudekataster. In diesem Bereich wurden im Jahr 2016 1134,54 Vollzeitäquivalente eingesetzt. Die weiteren Bereiche sind jene der unterstützenden Tätigkeiten (132 Leistungen), Förderung (129), Genehmigung/Aufsicht (129), Personal (83), Projektabwicklung (67), Bildung (66) und Haushalts- und Rechnungswesen (17). “Viele Bürger kennen die umfassenden Leistungen der Landesverwaltung nicht. Doch ohne diese tagtägliche Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würde vieles in unserem Land nicht so funktionieren, wie wir es gewohnt sind”, ist die Landesrätin überzeugt.
Seit 2014 unterstützt ein Ausschuss zur Überprüfung der öffentlichen Ausgaben die Landesverwaltung in der Kostenüberwachung und berät über mögliche Sparmaßnahmen. Der Ausschuss analysiert die diversen Kostenstellen, Kostenarten und Kostenträger. Auch Studien diesbezüglich wurden erstellt. “Wenn es um Kosteneinsparung geht, ist es wichtig genau nachzuvollziehen wo Einsparungen Sinn machen – und wo weniger. Darum ist die Arbeit des Ausgabenausschusses von großer Bedeutung”, ist sich Verwaltungslandesrätin Deeg sicher. Schließlich wolle man einen “Kulturwandel” im Hinblick auf das Kostenbewusstsein auf allen Ebenen der Landesverwaltung einführen.
Das umfassende Projekt der “Verwaltungsinnovation 2018” sei auf einem sehr guten Weg, denn in den vergangenen 4,5 Jahren sei von allen Seiten konsequent und nachhaltig daran gearbeitet worden. “Eine bürgernahe und moderne Verwaltung muss sich verändern können, um zukunftsfähig zu bleiben und den Bürgern und Unternehmen kompetent und unkompliziert zur Seite stehen. Wir arbeiten weiter daran, um die historisch gewachsene Landesverwaltung weiterzuentwickeln, können aber auch bereits ein positives Zwischenresümee ziehen”, sagt Landesrätin Deeg.