Von: luk
Meran – Ab September werden vier Bewohner des Flüchtlingsheims am Meraner Bahnhof die Stadtwerke bei ihrer Arbeit unterstützen. Die Freiwilligen sollen während ihrer 13 Stunden Arbeitszeit pro Woche bei der Sauberhaltung einiger sensibler Stellen und Straßen im Stadtgebiet behilflich sein.
Auf diese Weise möchten die Stadtwerke dazu beitragen, dass diese Menschen ihre Zeit sinnvoll nutzen und sich beschäftigen können, sich in der Anwendung der für sie neuen Sprachen üben und den Meranerinnen und Meranern zeigen, dass sie willens sind, ihren Beitrag für ein gutes Zusammenleben in der Stadt zu leisten.
Vizebürgermeister Andrea Rossi zeigte sich erfreut über die Aktion: „Für eine funktionierende Integration ist es von zentralem Stellenwert, dass die Flüchtlinge in Kontakt mit der Gesellschaft treten, die sie aufgenommen hat: als Kinder durch den Schulbesuch und als Erwachsene durch die ersten Schritte in der Arbeitswelt. Sie müssen Erfahrungen in dieser Welt sammeln, die so viel Neues und Unbekanntes für sie bereithält.“
Um solche Erfahrungen zu ermöglichen, hat die Gemeinde Meran schon im Dezember 2015 ein Einvernehmensprotokoll mit dem Regierungskommissariat, dem Land, der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und den Vereinigungen River Equipe und Caritas unterzeichnet. Dieses ermöglicht es Flüchtlingen in öffentlichen Einrichtungen gemeinnützige Arbeiten zu verrichten. Sie erhalten für diese freiwillige Tätigkeit keinen Lohn. Die Stadtwerke übernehmen jedoch alle Kosten für die Einkleidung, Einschulung und Versicherung der neuen Hilfskräfte.
Auch die Gemeindeverwaltung hat in den letzten Monaten insgesamt bereits neun Flüchtlinge in ihren Dienst aufgenommen. Sie arbeiten unter anderem bei der Stadtgärtnerei, beim städtischen Friedhof, in der Mensa, bei der Stadtpolizei und beim Gemeindebauhof.
Bereits im Frühjahr dieses Jahres haben die Stadtwerke Meran in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft in den Flüchtlingsheimen von Meran und Prissian Informationsveranstaltungen zum Thema „Korrekte Abfallentsorgung, Wertstofftrennung und -sammlung“ abgehalten und den Flüchtlingen erklärt, wie und warum Abfälle und Wertstoffe in Südtirol gesammelt werden.
Andrea Rossi dankte auch den zahlreichen ehrenamtlich Tätigen rund um das Flüchtlingsheim am Bahnhof für ihre Arbeit: „Sie haben nicht nur die Asylbewerber betreut und begleitet, sondern immer wieder Gelegenheiten zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch geboten. All diese wohlwollende Bemühungen können diesen Menschen, die immer noch um ihre Zukunft bangen, leider nicht dabei helfen, die erlebten Traumata zu verarbeiten. Dass sie aber Arbeitserfahrungen sammeln können und sich dabei als Teil unserer Gemeindeschaft anerkannt sehen, ist – unabhängig von ihrer seelischen Verfassung – eine wertvolle Hilfe”.