Tag der Arbeit

Vollbeschäftigung erfordert neue Herangehensweisen

Mittwoch, 01. Mai 2024 | 08:00 Uhr

Von: mk

Bozen – Am 1. Mai, der in vielen Ländern als Tag der Arbeit ein gesetzlicher Feiertag ist, wird an den Wert der Arbeit erinnert. “In Südtirol sind wir in der glücklichen Position, Vollbeschäftigung zu haben”, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher: “Der damit zusammenhängende Arbeitskräftemangel ist in vielen Sektoren spürbar und erfordert neue Herangehensweisen seitens der Arbeitgeber, der Sozialpartner und des Gesetzgebers.”

Laut Kompatscher stehe das Thema der an die Lebenshaltungskosten angemessenen Löhne im Vordergrund. Dieses sei auch einer der Kernpunkte des Regierungsprogramms, wobei die Politik für die Privatwirtschaft nur die Rahmenbedingungen schaffen kann. “Der Vorschlag der Landesregierung von Irap-Begünstigungen für Betriebe, die ihre Mitarbeitenden besser entlohnen, als es im gesamtstaatlichen Kollektivvertrag vorgesehen ist, ist von den Gewerkschaften durchwegs positiv aufgenommen worden”, freut sich der Landeshauptmann. Nun liege es an den Gewerkschaftsvertretungen, sich hierzu aktiv einzubringen und mitzugestalten.

LPA/Greta Stuefer

Zu diesem Thema nimmt auch Arbeits- und Personallandesrätin Magdalena Amhof Stellung: “Arbeit ist Lebensgrundlage und Voraussetzung für die Umsetzung sozialer Rechte. Arbeit sollte aber auch ein Weg zur Selbstverwirklichung sein. Beides setzt voraus, dass Arbeit und Privatleben miteinander vereinbar sind und dass die Entlohnung den Beschäftigen und ihrer Familie einen angemessenen Lebensstandard ermöglicht.”

Eine Anpassung der Gehälter in den öffentlichen Bereichen werde derzeit über die anstehenden Kollektivvertragsverhandlungen im öffentlichen Bereich angestrebt, sagt Amhof. Angemessene Entlohnung bedeute aber auch, gleiche Arbeit gleich zu bezahlen und Unterschiede in der wirtschaftlichen Behandlung von Mann und Frau entschieden zu vermeiden. Unterschiede, die sowohl im öffentlichen Bereich als auch in der Privatwirtschaft nach wie vor deutlich spürbar sind, wie die letzten ASTAT-Analysen zeigen.

Als zweiten Punkt, der ebenso im Regierungsprogramm verankert ist, nennt Landeshauptmann Kompatscher das leistbare Wohnen. “Für arbeitende Menschen ist es ein Problem, wenn ein Großteil des Einkommens für die Wohnkosten verwendet werden muss”, sagt Kompatscher. “Dem müssen wir mit vereinten Kräften entgegenwirken.” Leistbares Wohnen sei auch eine Grundvoraussetzung, um Arbeitskräfte halten zu können. Hierzu will die Landesregierung im Rahmen des Möglichen Maßnahmen setzen. “Dies ist ein Beispiel vieler Maßnahmen, durch die wir bestehende Arbeitsplätze attraktiver machen müssen. Dies ist in Zeiten des intensiven Wettbewerbs um Arbeitsplätze das Ziel, das öffentliche und private Arbeitgeber verbinden sollte, damit Südtirol weiterhin ein erstrebenswerter Standort für qualifiziertes oder Fachpersonal in den verschiedensten Bereichen bleiben kann”, unterstreicht Landesrätin Amhof.

Am Tag der Arbeit gehe es aber auch darum, all jene zu feiern, die tagtäglich mit Einsatz, Professionalität und Hingabe unzählige Dienste erbringen, die allen zugutekommen und Südtirol zu einem attraktiven Lebensort machen.

Bezirk: Bozen

Kommentare
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Savonarola
2 Monate 29 Tage

lieber LH, der Arbeitskräftemangel ist nicht der Vollbeschäftigung geschuldet, sondern der Faulheit der Work-Life-Balancisten. Wenn ich drei Leute brauche, eine Stelle zu besetzen, nur weil jeder am liebsten mur mehr 40% Teilzeit macht, dann gute Nacht. Wir müssen auch aufhören, Hotels aus dem Boden zu stampfen, in denen die einzigen Einheimischen, die darin arbeiten, der Eigentümer und der Direktor sind.

schwarzes Schaf
schwarzes Schaf
Universalgelehrter
2 Monate 29 Tage

Ja das ist wahr 4 tage woche am liebsten und da nur 20 stunden arbeiten

RealistischerIdealist
2 Monate 29 Tage

@Savonarola das hat nichts mit Faulheit zu tun… wenn ich niemanden habe, der auf meine Kinder aufpassen kann, dann muss ich mich nachmittags darum kümmern – weil ich sie nun mal nicht zum militärdienst anmelden kann! Aber du kannst dich gerne für ne 60h woche bewerben, jeder wird sich freuen!

Savonarola
2 Monate 28 Tage

@RealistischerIdealist

mehr als 48h sind eu-rechtlich verboten.

Savonarola
2 Monate 29 Tage

was die Anpassung der Gehälter in den öffentlichen Bereichen angeht, sehe ich im Internet, dass den Angestellten der Generaldirektion eine Zulage zugestanzt wurde und zwar über einen Beschluss der Landesregierung, dessen Wortlaut nicht veröffentlicht wird und somit offensichtlich ohne die Gewerkschaften zu involvieren. Kann Frau Amhof das mal bitte erklären? Es gibt genug andere Bereiche im öffentlichen Dienst, die lang schon unter ihrem Wert arbeiten, so die KrankenpflegerInnen und andere Sparten. …

RealistischerIdealist
2 Monate 29 Tage

Was die anpassung der löhne in den öffentlichen stellen betrifft frage ich mich was das bedeuten soll, wenn doch die zur verfügung stehenden gelder nicht mal die inflationsapassungen der letzten jahre aufwiegen können – heißt das nun anpassung der löhne an die inflation oder anpassung an aktuelle gegebenheiten? Und wenn ja, bekommen die das geld dann über die bank gringotts?

Savonarola
2 Monate 29 Tage

daran sieht man, was für Lügereien die bewusst und wissentlich am 1. Mai verzapfen. Verarsche in Reinkultur.

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