Von: mk
Meran – Sie sind das Sprachrohr aus dem Alpenraum: Rund 80 Jugendliche erarbeiten im Jugendparlament der Alpenkonvention Beschlüsse zu Themen rund um Urbanisierung, Landflucht und Umwelt. Sie wollen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene etwas bewirken. Mit von der Partie sind sechs nominierte Schüler der FOS in Meran.
Von wegen Jugendliche interessieren sich nicht für Politik. Sie stecken voller Tatendrang, die rund 80 Mitglieder des Jugendparlaments der Alpenkonvention (YPAC–Youth Parliament of the Alpine Convention).
Seit vergangenem Montag tagen diese Jugendlichen aus Italien, Frankreich, Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich und Slowenien in der slowenischen Stadt Maribor. Ziel der 13. Auflage des Jugendparlaments der Alpenkonvention, vom 19. bis 24. März, ist es, eine politische Agenda zu Themen rund um Urbanisierung, Landflucht und Umwelt zu erarbeiten. Es geht dabei nicht um Parteiarbeit, sondern um ein generelles politisches Engagement. Es geht darum, mitzubestimmen, zu organisieren, zu debattieren, einfach mitzumachen, um etwas zu bewirken.
Überzeugungskraft in Kurzdebatten
Die rund 80 Delegierten der verschiedenen Alpenländer setzten sich während dieses fünftägigen Anlasses in verschiedenen Kommissionen zusammen. Dort werden dann über die diesjährigen Themen Landwirtschaft, Raumplanung in ländlichen und städtischen Gebieten sowie Landschaftsplanung und Landschaftsschutz in ihren vielseitigen Aspekten debattiert. Abschließend wird im Konsens eine Resolution geschrieben. In besten Parlament-Stil. Allerdings gilt es unerwartete Schwierigkeiten zu überwinden. „Es ist nicht immer einfach, zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen. Aber schafft man es zu überzeugen, einen Kompromiss zu finden, dann ist das ein tolles Gefühl.“, sagt Sandra Pichler (18). Sie kommt aus dem Passeiertal und ist eine von sieben Delegierten der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie“ (FOS) in Meran. Mit Pichler stellt die FOS heuer eine der drei Präsidentinnen der dreizehnten Parlamentssession.
In der abschließenden Generalversammlung, die an der Universität in Maribor stattfindet, diskutieren die Delegierten die Beschlussvorlagen der Kommissionen. Dort spitzen sich Diskussionssituationen zu, die Debatten werden hitziger. Aufgeregt verteidigen die Komitees ihre Resolutionen, andere greifen sie an. Es geht darum, die eigene Resolution zur Abstimmung zu bringen. Debattier- und Tagungssprache ist auch hier Englisch. Die Forderungen werden anschließend an die Alpenkonvention weitergeleitet und den politischen Vertreter auf nationaler und regionaler Ebene sowie auf Gemeindeebene vorgestellt.
Auch eine Talenteschmiede
In diesem Sinne will das Jugendparlament der Alpenkonvention nicht nur eine Parlamentssimulation sein, sondern Sprachrohr der jungen Generationen aus dem Alpenraum. Die Jugendlichen wollen mit den erarbeiteten Ergebnissen einen konkreten Beitrag zu einer qualitativen Verbesserung des Lebens in der Alpenregion leisten.
Mindestens 16 Jahre alt sollten die Teilnehmer sein, Englischkenntnisse auf einem Niveau haben, das Diskussionen zulässt und Interesse an aktuellen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen haben. Die Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie“ in Meran, die zu den Gründungsmitgliedern des Jugendparlaments gehört, hat auch heuer wieder eine Delegation entsandt. Nominierte Schülerinnen und Schüler sind: Johanna Erlacher (18), Greta Holzer (18), Jana Platzgummer (16) und Armando Xoxi (17), sie sind Delegierte mit Stimmrecht. Nathalie Boday (18) ist ebenso Delegierte, zugleich ist sie auch Mitglied der „Platform Future“-Gruppe und als solche verantwortlich für die Kontakte zu den politischen Institutionen. Sandra Pichler (18) ist eine der drei Präsidentinnen des Jugendparlaments und Daniel Corazza (18) ist Mitglied der Pressegruppe.