Tag der Senioren am 1. Oktober

Von wegen Wirtschaftswunder – “Harte Arbeit der älteren Generationen”

Sonntag, 01. Oktober 2023 | 08:00 Uhr

Von: mk

Bozen – Am 1. Oktober findet der internationale Tag der Senioren statt. Otto von Dellemann, Vorsitzender der Generation 60+ in der SVP, nutzt diese Gelegenheit um deutlich zu machen, dass die politische Vertretung der Interessen der Senioren mehr beinhalte, als ab und zu ein Bild auf Facebook oder Instagram zu veröffentlichen. „Uns geht es um nichts weniger, als um die Anerkennung für die Lebensleistung unserer älteren Bürgerinnen und Bürger für die Südtiroler Gesellschaft“, erklärt von Dellemann.

„Ich begrüße es, dass jährlich am 1. Oktober der Tag der Senioren stattfindet, um einmal mehr deutlich zu machen, wie viel Respekt, Dank und Wertschätzung die ältere Generation verdient. Im Rückblick auf die 1950-er Jahre wird heute vielfach von einem ‚Wirtschaftswunder‘ gesprochen. Aber in Wahrheit war dies kein Wunder, sondern das Ergebnis harter Arbeit von Südtiroler und Südtirolerinnen, welche mit viel Optimismus und großem Einsatz die Ärmel hochgekrempelt und angepackt haben. Was diese Aufbaugeneration geleistet hat, ist für die Jungen heute schwer vorstellbar. Die Zuversicht und die Tatkraft, mit denen viele Frauen und Männer nach dem Zweiten Weltkrieg zum Neubeginn in unserem Land beigetragen haben, bleiben ein Vorbild für uns alle“, so von Dellemann.

Die ehrlichste Form der Anerkennung und des Dankes sei jedenfalls Wertschätzung und Einbindung der Senioren in alle gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen. Die Generation 60+ bringe Vorschläge ein und unterstütze auch bei der Umsetzung. Ein positives Beispiel aus jüngster Zeit sei das Gesetz zum ‚Aktiven Altern‘. „Viele Vorschläge der Generation 60+ wurden darin aufgenommen und werden jetzt umgesetzt, wodurch die Lebensqualität der Seniorinnen und Senioren erheblich verbessert wird“, erklärt von Dellemann.

„Die Kompetenzen und die Lebenserfahrung, die wir als politische Organisation bündeln, teilen wir gerne und sind überzeugt, damit in Zusammenarbeit mit den jüngeren Generationen dem Wohl dieses Landes und seiner Gesellschaft dienen zu können. In diesem Sinne werden wir auch künftig unseren Beitrag leisten und unsere Stimme im Interesse der älteren Generation erheben!“, betont von Dellemann.

Renzler: „Einsatz gilt den Senioren unseres Landes“

Auch der SVP-Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler nimmt zum Internationalen Tag der älteren Generation Stellung. Dieser Tag ziele darauf ab, die Bevölkerung auf die Situation und die Themen der Seniorinnen und Senioren aufmerksam zu machen. Auch der Landtagskandidat der SVP-Seniorenbewegung weist darauf hin, dass sich die Welt im ständigen Wandel befinde und viele neue Entwicklungen besorgniserregend seien. „Wir riskieren, dass sowohl unsere Senioren als auch andere Bevölkerungsschichten auf der Strecke bleiben. Deshalb braucht es auch zukünftig eine starke Stimme für diese Gruppe“, sagt Helmuth Renzler.

Der Verlust der Kaufkraft stelle für immer mehr Rentner eine finanzielle Gefahr dar. Zwar würden die Renten und Pensionen auf nationaler Ebene jährlich angepasst, um so die Inflation anzugleichen. Aber insbesondere in Südtirol sei man nach wie vor noch weit von einer zufriedenstellenden Erhöhung entfernt, denn gerade hier habe man zuletzt mit viel zu hohen Teuerungsraten gekämpft, so Renzler.

„Wir müssen die Kaufkraft aller Rentner und Pensionisten erhalten, und zwar durch einen gerechten und nachhaltigen Inflationsausgleich auf Landesebene. Insbesondere bei den Renten von über rund 2.101 Euro brutto pro Monat, dies entspricht ca. 1.667 Euro netto, muss nachgebessert werden. Denn genau diese Rentner spüren die verlorene Kaufkraft am meisten, während Rentner mit niedrigeren Pensionen noch den vollen nationalen Inflationsausgleich aus Rom erhalten, der im Jahr 2022 allerdings auch um rund fünf Prozent weniger betrug als die Südtiroler Landesinflation. Deshalb werde ich mich in den nächsten Monaten mit voller Kraft dafür einsetzen, dass dieser Differenzbetrag zukünftig durch das Land oder die Region beglichen werden kann. Nur so kann man den Kaufkraftverlust der Renten abwenden und die Mittelschicht ein wenig schützen“, erläutert Renzler sein Vorhaben.

Der Landtag habe vor etwa einem Jahr das Gesetz zum Aktiven Altern verabschiedet. „Mit diesem Gesetz wurden einige sehr wichtige Richtlinien und Maßnahmen für die ältere Generation erlassen. Mit diesem Landesgesetz wurde nämlich ein juristischer Rahmen für die Förderung und weiterer Maßnahmen zugunsten von Seniorinnen und Senioren geschaffen. Leider konnte das Gesetz bisher nur in einigen wenigen Bereichen konkret umgesetzt werden. Man kann hier noch vieles herausholen. Nach den Wahlen müssen wir uns sofort an die Umsetzung machen. Dabei müssen wir uns vor Augen halten, dass ältere Menschen in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft gerückt sind und in allen Bereichen der Gesellschaft diese maßgeblich mitgestalten und mitentscheiden werden“, stellt Helmuth Renzler fest.

KVW Senioren machen auf die Situation und die Belange der älteren Generation aufmerksam

Auch der KVW erinnert an den Tag der Senioren, der auf Beschluss der Vereinten Nationen seit 1991 begangen wird. „An diesem Tag richtet sich das Augenmerk auf die älteren Menschen in unserer Gesellschaft. Und das ist gut so. Sie haben es sich verdient“, so die KVW Senioren

Wann aber beginnt eigentlich die Zeit als Senior oder Seniorin? Einige nennen sie 60+, andere beginnen mit 65 und wieder andere mit 70 und wieder andere mit dem Eintritt ins Rentenalter. Das zeigt schon, dass es nicht so einfach ist, eine genaue Zeit anzugeben, vor allem wenn man das Eintrittsalter in die Rente anschaut.

„Es gibt immer noch Arbeitnehmerinnen und -nehmer, die mit unter 60 Jahren in Rente gehen. Diese als Senioren zu bezeichnen, wäre sicher nicht angebracht. Eines sind die Lebensjahre, das andere ist die persönliche Einstellung zum Alter. Es gibt viele ‚Senioren‘, die noch berufstätig sind, vor allem Selbständige aber auch Arbeitnehmer, die nach dem Renteneintritt weiterarbeiten. Diese Gruppe fühlt sich nicht als Senioren. Andere Menschen über 70 sind noch top fit und gestalten ihr Leben sinnvoll als Großeltern, als Freiwillige in Organisationen, als Nachbarschaftshilfe, als Wandergruppe usw.“, so der KVW.

Freilich gebe es auch Senioren, die körperliche und psychische Beschwerden hätten, einsam und auf Hilfe angewiesen seien. Gerade auf diese sollte das Augenmerk an diesem Tag der Senioren gelenkt werden.

Der KVW mit seinen 100 Seniorenclubs leistet eine wunderbare Arbeit, bringt Menschen zusammen, organisiert Treffen, Feiern, Wanderungen, Fahrten, Tanzen ab der Lebensmitte, Bewegung bis ins Alter, Hilfestellungen durch Senior Online Begleiterinnen und Begleiter, Vorträge und vieles mehr. „Das sind wertvolle Initiativen, die älteren Menschen Hilfen und viel Lebensfreude vermitteln. Dafür sei allen gedankt, die sich um das Wohl der Senioren bemühen“, so der KVW.

Bezirk: Bozen