Von: mk
Bozen – Als “Vorwahl-Patrioten” bezeichnete der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, Landesregierung und SVP-Führung anlässlich der geplanten Benennung eines Landesgebäudes nach dem früheren SVP-Politiker Peter Brugger.
“Vor zweieinhalb Jahren hatte ich genau diesen Vorschlag im Fraktionssprecherkollegium im Landtag präsentiert. Ich hatte damals vorgeschlagen, Landtagssäle wie den großen Sitzungssaal oder den Repräsentationssaal nach verdienten historischen Persönlichkeiten zu benennen. Beginnen sollte man damals laut meinem Vorschlag mit dem Repräsentationssaal des Landtages, der nach Senator Peter Brugger benannt werden sollte. Damals war dieser Vorschlag noch eher unerwünscht, die SVP schien zwar anfänglich dafür zu sein, drückte sich dann aber davor, die Idee wirklich weiter zu verfolgen”, so Pöder.
Jetzt, wenige Wochen vor der Landtagswahl, entdecke die SVP-Führung plötzlich die eigene patriotische Vergangenheit und verdiente Patrioten aus den eigenen Reihen, “die man sonst eher in Vergessenheit geraten lassen wollte”.
Pöder wirft der SVP-Führung maßlose Scheinheiligkeit und beschämende Wahlmanöver vor.
Zingerle: „SVP entdeckt vor den Wahlen Freiheitliche Kritikpunkte“
Der freiheitliche Landtagsabgeordnete Hannes Zingerle nimmt hingegen die angekündigten Maßnahmen der Landesregierung hinsichtlich der Investition in die IT-Ausstattung an Südtirols Schulen zum Anlass, um „am späten Erwachen“ der SVP Kritik zu üben. Mehrmals habe er im laufenden Jahr bereits darauf aufmerksam gemacht, dass die Schulen bzgl. Technik aufrüsten müssen. Auch die Internetverbindung lasse an vielen Schulen zu wünschen übrig.
Bereits am 4. April hielt Zingerle in einer Presseaussendung fest, von welch besonderer Bedeutung die digitale Bildung ist. Ohne die Dienste und den Umgang mit Computern würden die Schüler im Beruf und im Leben nicht bestehen können. Doch oft fehle es in Südtirols Schulen an grundlegenden technischen Mitteln, damit die Lehrpersonen moderne Medien einsetzen könnten, schrieb Zingerle. Er forderte damals, dass unbedingt mehr Ressourcen für die technische Aufrüstung an Südtirols Schulen bereitgestellt werden müssen.
Drei Monate später – am 4. Juli – wies der jüngste Landtagsabgeordnete auch während einer Landtagssitzung auf die Problematik hin. Damals gab ihm der zuständige Landesrat Achammer recht, indem er bestätigte, dass es an Südtirols Schulen einen Ausstattungs-Aufholbedarf gebe.
„Anscheinend ist nun auch bei der SVP, insbesondere beim stellvertretenden Vorsitzenden des LBS, die Einsicht gereift, dass man mehr für die digitale Schule in Südtirol investieren muss – wär doch nur öfter eine Landtagswahl, dann würden manche Probleme schneller ernst genommen“, so Zingerle abschließend.