Venezuelas Präsident Nicolas Maduro schreitet zur Wahl

Wahl in Venezuela: Maduro will Ergebnis anerkennen

Sonntag, 28. Juli 2024 | 19:29 Uhr

Von: APA/dpa

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro will das Ergebnis der Wahl zum Staatsoberhaupt respektieren. “Ich erkenne das Wahlgericht und die offiziellen Amtsblätter an und werde dafür sorgen, dass sie respektiert werden”, sagte Maduro kurz nach seiner Stimmabgabe in der Hauptstadt Caracas. Mehreren Umfragen zufolge könnte Maduro nach elf Jahren an der Macht in der Tat die Abwahl drohen. Beobachter gehen allerdings nicht von einer freien und fairen Wahl aus.

Neben dem autoritären Maduro, der eine dritte Amtszeit anstrebt, bewerben sich neun weitere Kandidaten um das höchste Staatsamt. Die besten Chancen werden neben Maduro dem früheren Diplomaten Edmundo González Urrutia vom Oppositionsbündnis Plataforma Unitaria Democrática zugerechnet. “Heute ist Ihr Tag, gehen Sie zur Wahl”, rief González die Wähler auf. Zuletzt wurden allerdings zahlreiche Oppositionelle festgenommen und regierungskritische Kandidaten nicht zur Wahl zugelassen.

Der 74-Jährige tritt anstelle der populären Oppositionsführerin María Corina Machado an, der wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten aus ihrer Zeit als Abgeordnete die Ausübung öffentlicher Ämter für 15 Jahre untersagt wurde. Sie zog allerdings gemeinsam mit González zu Wahlkampfauftritten durch das Land. “Gehen wir als Familie mit Kraft, Freude und Überzeugung zur Wahl, denn wir werden es schaffen!”, teilte Machado auf der Plattform X mit. Erste Ergebnisse wurden in der Nacht auf Montag MESZ erwartet.

Auf Bildern waren seit den frühen Morgenstunden Menschenschlangen vor Wahllokalen zu sehen. Mehr als 388.000 Sicherheitskräfte seien im Einsatz, berichtete die Zeitung “El Nacional”. In dem Land werde auch eine vorübergehende Schließung “des Grenzverkehrs von Personen sowie der Durchfahrt von Fahrzeugen” an den Landzugängen zu den Nachbarländern Kolumbien und Brasilien aufrechterhalten.

Die EU ist nicht mit Beobachtern vertreten, da Venezuelas Wahlbehörde eine Einladung aufgrund bestehender personenbezogener Sanktionen gegen Vertreter des Nationalen Wahlrats widerrufen hatte. Selbst die linksgerichtete Regierung Brasiliens hatte zuletzt angekündigt, keine Wahlbeobachter zu entsenden, nachdem es zu Sticheleien zwischen den Präsidenten beider Länder gekommen war.

Vier lateinamerikanische Ex-Präsidenten wurden am Freitag nach Angaben der panamaischen Behörden an der Anreise zur Wahlbeobachtung gehindert. Die Vereinten Nationen haben zwar einige Wahlexperten entsandt, allerdings sind ihre Rollen begrenzt, da das Gremium keine öffentlichen Erklärungen zur Bewertung des Wahlverlaufs abgibt.

Insgesamt sind rund 21,6 Millionen Menschen wahlberechtigt. Darunter fallen auch die im Ausland lebenden Venezolaner. Allerdings wurden von den 4,5 Millionen Wahlberechtigten außerhalb des Landes nur etwa 69.000 registriert, die die von der Regierung festgelegten Voraussetzungen für die Stimmabgabe im Ausland erfüllen. Die Wahlen werden im ersten Wahlgang mit einfacher Mehrheit gewonnen.

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Wirtschaft des einst wohlhabenden Landes mit reichen Erdölvorkommen leidet unter Missmanagement, Korruption und Sanktionen. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.

Kommentare

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9 Kommentare auf "Wahl in Venezuela: Maduro will Ergebnis anerkennen"


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N. G.
N. G.
Kinig
10 h 47 Min

Tja, Armut wählt Links, Verteidiger des Wohlstands wählen heutzutage Rechts.

Tigre.di.montana
Tigre.di.montana
Universalgelehrter
10 h 10 Min

Maduro ist ein Verbrecher. Das hast Du, lieber NG, nicht erwähnt.

N. G.
N. G.
Kinig
7 h 43 Min

@Tigre.di.montana Muss.man das erwähnen? Denke nicht, das weiß jeder aufgeklärt und pokitisch gebildete Mensch! Extrem Links ist nicht besser als Rechts!
Wenn man meinen Post genau analysiert hätte, hätte man das daraus schlussfolgern können. Grins

Look_at_Yourself
Look_at_Yourself
Universalgelehrter
5 h 40 Min

N. G.
Wohlstand gibt es in Venezuela nur noch für eine kleine Clique um Maduro.
Der Rest ist arm, oder ausgewandert.

N. G.
N. G.
Kinig
1 h 9 Min

@Look_at_Yourself Ja kannst du denn lesen? Ich hab Extrem Links wie Rechts gleich gestellt! Als nicht geeignete Polizische Richtungen! Das STEHT DA DEUTLICH!

Caligula
Caligula
Tratscher
7 h 9 Min

Hoffentlich schickt das Volk von Venezuela diese korrupte Linksregierung zum Teufel!
Leider wird der Verbrecher Maduro nicht kampflos den Hof verlassen und es bleibt zu hoffen das dies nicht ausartet und das venezuelanische Volk nicht weiter leiden muss…
Hoffe sehr das Venezuela zum “Rechtsstaat” (im wahrsten Sinne des Wortes 😁)wird.
Für N.G.,Fakti, info usw.. eine MITTERECHTS Regierung, nicht das Euch einfällt und Ihr die Nazikeule auspackt 😛

Dislikes natürlich sehr gerne.

N. G.
N. G.
Kinig
1 h 7 Min

Das Dislik hast du dir redlich verdient. Du verstehst weder linke noch rechte Politik.

Look_at_Yourself
Look_at_Yourself
Universalgelehrter
5 h 42 Min

.
Ich glaube nicht, daß sich Maduro so einfach abwählen lässt.
Da wird noch etwas passieren.

machnefliege
machnefliege
Grünschnabel
40 Min 1 Sek

die unendlichen diskusionen ob eine diktatur links oder recht ist bringen gar nix. 
Er ist ein diktator der seine unterstützer um sich hat die in reichtum schwimmt und alles darf außer ihm kritisieren, das volk ist ihm egal, wie bei allen diktaturen. Vorstellungen wie es einst Lenin, Mao oder Fidel Castro hatte sind ihm fremd.

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