Von: luk
Waidbruck – In der Eisacktaler Kleingemeinde Waidbruck wird eine Straßenlampe zum Corpus delicti. Der frühere Bürgermeister, Norbert Merler, soll der Gemeinde 5.024 Euro rückerstatten – weil angeblich vor 20 Jahren eine öffentliche Mastleuchte so positioniert worden war, dass sie die Hofräume des Grundstückes der Familie Merler ausleuchtete.
Der Gemeindeausschuss hat am Dienstag beschlossen in dieser Sache, ein Verwaltungsverfahren gegen Alt-Bürgermeister Norbert Merler einzuleiten. Die Straßenlaterne leuchte ausschließlich privates Eigentum aus, hänge am öffentlichen Energienetz und werde so von der Gemeinde finanziert.
Laut Beschluss wurde die Errichtung der Lampe im Zuge der Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung 1997 einstimmig vom damaligen Gemeindeausschuss genehmigt. Auch dessen Mitglieder erhielten ein Schreiben der Gemeinde, dass sie die dafür angefallenen Kosten rückerstatten müssten – insgesamt 5024 Euro, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Aufgrund der daraufhin eingegangenen Stellungnahmen kam der Gemeindeausschuss jetzt zum Entschluss, dass sich das Verwaltungsverfahren nur gegen Norbert Merler richten soll.
Der Ex-Bürgermeister weist die Vorwürfe als unbegründet zurück. Die Leuchte stehe auf RFI-Grund. Deren Position sei vor 20 Jahren von den Projektanten festgelegt und vom Gemeindeausschuss einstimmig genehmigt worden.
Die Lampe sollte eine Messstation und Inspektionsschächte beleuchten. Dass sie auch auf Privatgrund ausstrahle, sei nicht als Problem gesehen worden.
„Ich verstehe nicht, warum das jetzt nur mein Problem sein soll“, sagt Merler dem Tagblatt Dolomiten und bezeichnet es als peinlich, wenn sich die Gemeinde mit einer vor 20 Jahren errichteten Lampe beschäftigen müsse.