Von: luk
Bozen – Auf einer Pressekonferenz stellten heute die Freiheitlichen die Frage, was mit dem Medikamentencocktail aus dem Verbrennungsofen geschieht.
“Seit die Müllimporte aus der Nachbarprovinz Trient angelaufen sind, damit der überdimensionierte Müllverbrennungskomplex in Bozen ausgelastet werden kann, wurde klar, dass das Unterland für die ganze Region herhalten muss. Hinzu gesellt sich das bedenkliche Verbrennen von legalen und illegalen Medikamenten und Substanzen. Laut Medienberichten wurden Mitte Dezember 2017 im Bozner Müllverbrennungsofen illegale Medikamente im Wert von sieben Millionen Euro entsorgt. Die anabolen Medikamente aus Rumänien seien bereits im Januar des vergangenen Jahres von den Carabinieri entdeckt worden. Die illegalen Medikamente seien teilweise schon abgelaufen gewesen und wurden neu für den italienischen Markt verpackt. Im Beisein der Carabinieri sollen die Medikamente am 6. Dezember 2017 verbrannt worden sein. Medikamente sind Sondermüll, der getrennt gesammelt wird. Es ergibt keinen Sinn, wenn dieser dann wiederum mit dem „normalen” Hausmüll mitverbrannt wird. Darüber hinaus sind die Bürger angehalten, nicht verwendete Medikamente an den entsprechenden Sammelstellen abzugeben”, so die Blauen.
Mittels einer Anfrage sollten die Hintergründe erschlossen werden. “Der zuständige Landesrat Theiner scheint die Problematik herunterzuspielen”, finden die Freiheitlichen:
‘Im Jahre 2016 wurden 934 kg Medikamente in der thermischen Müllverwertungsanlage in Bozen vernichtet. 2017 waren es 2.135 kg. Bei den legalen und illegalen Medikamenten handelt es sich um nicht gefährlichen Abfall. […] Die Rückstände/Schlacken aus der thermischen Müllverwertungsanlage in Bozen, die bei der Behandlung des gesamten Abfallstromes (die Medikamente sind ein vernachlässigbarer geringer Teil davon) anfallen, werden ordnungsgemäß und umweltgerecht in die Deponie Frizzi Au in Pfatten eingelagert.’
“Derartige Rückstände sind alles andere als unbedenklich, zumal neue chemische Verbindungen entstehen können, welche ungeahnte Folgen für die Gesundheit und die Umwelt haben. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Medikamente zusammen mit dem Hausmüll verbrannt und einer gemeinsamen Deponie zugeführt werden. Es bedarf hier einer Sonderlagerung, die jegliche Interaktion mit der Umwelt und anderen Stoffen ausschließt, bis davon ausgegangen werden kann, dass die Verbrennungsprodukte von Medikamenten unbedenklich sind”, heißt es abschließend.