Von: luk
Bozen/Mals – Unterschiedliche Tarife fürs Trinkwasser sollen die Südtiroler Gemeinden künftig anwenden und dabei und zwischen Tourismusbetrieben und Bürgern unterscheiden. Das fordern die Grünen im Südtiroler Landtag. Sie rechnen vor: “Laut Schätzungen braucht jeder Tourist in Südtirol pro Tag rund 500 Liter Trinkwasser, die Einheimischen hingegen nur rund 200 Liter.” Das viele Wasser werde für Schwimmbecken, Wellnessbereiche, Wäsche, aber auch für die künstliche Beschneiung der Skipisten benötigt.
Laut dem zuständigen Landesrat Vettorato gebe es die Möglichkeit der gestaffelten Wassertarife. Allerdings wenden sie die Gemeinden kaum an, so die Grünen.
Bekanntermaßen ist aktuell im oberen Vinschgau das Wasser knapp. Die Berufsfeuerwehr Bozen muss es mit Tankwagen nach Mals und Burgeis bringen. Der Bürgermeister von Mals hatte daher gefordert, dass das Land neue Trinkwasserquellen für den Tourismus erschließen soll.
Es ist nicht das erste Mal, dass Tourismus-Hotspots unter Wasserknappheit leiden, im vergangenen Jahr waren Teile des Schlerngebietes davon betroffen. Niederschlagsarme Jahre verschärfen die Situation, da die Quellen weniger Wasser schütten.
Die Antwort des Malser Bürgermeisters auf diese Krise am Watles sei jedoch mehr als irritierend, so die Grünen: Man müsse auf schnellstem Weg mit öffentlichen Geldern neue Trinkwasserquellen für den Tourismus erschließen, hatte der Bürgermeister gefordert.
“Dabei hat die Ausbeutung der Trinkwasserreserven bereits jetzt ein Limit erreicht. Schneller und gerechter wäre ein deutlich höherer Wasserzins für die Tourismusbetriebe, vielleicht wird dann endlich Trinkwasser gespart“, sagt Hanspeter Staffler von den Grünen.
“Landesrat Giuliano Vettorato antwortete am 9. September 2022 auf eine Landtagsanfrage der Grünen, dass die Gemeinden grundsätzlich die Möglichkeit hätten, eine zusätzliche Kategorie mit erhöhten, verbrauchsabhängigen Tarifklassen einzuführen. Diese können auch pro Bett gestaffelt sein. Wenn diese Möglichkeit besteht, sollte man sie unserer Meinung nach auch unbedingt nutzen”, schließen die Grünen.