Von: mho
Bruneck – Am heutigen Samstag machte die Süd-Tiroler Freiheit im Zuge der Tiroler Radtour in Bruneck halt. Dabei trafen sich Vertreter der Bewegung mit Bürgermeister Roland Griessmair (SVP) zu einem konstruktiven Austausch. Diskutiert wurde unter Anderem über das Alpinidenkmal in Bruneck, die Selbstbestimmung und die Zusammenarbeit zwischen Süd- und Ost-Tirol. Ganz oben auf der Agenda stand das Verkehrsproblem im Pustertal.
Am Treffen nahmen die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll und Bernhard Zimmerhofer, der Gemeinderat der Bewegung in Bruneck, Bernhard Hilber und Landesleitungsmitglied Stefan Zelger teil.
Das Völkermorddenkmal der Alpini sorgte in den letzten Tagen wieder für Schlagzeilen, da ein Teil des „Kapuziner Waschtls“ beschädigt wurde. Sven Knoll brachte die Haltung der Süd-Tiroler Freiheit auf den Punkt: „Diese faschistischen Relikte sollten zwar nicht zerstört, aber in ein Museum gebracht werden. Und man muss das Denkmal in Bruneck als das bezeichnen, was es ist: Ein Denkmal für den Völkermord an den Abessiniern!“ Erfreut zeigte sich die Bewegung über die Haltung von Bürgermeister Griessmair, der betonte, dass die Gemeinde kein Geld für die Sanierung des Denkmals ausgeben werde.
Gesprochen wurde auch über die Zusammenarbeit zwischen Osttirol und Südtirol. Die STF-Vertreter betonten, dass es hier konkrete Maßnahmen brauche und beide Landesteile wirtschaftlich und kulturell voneinander noch mehr profitieren könnten. In diese Kerbe schlug auch Bürgermeister Griessmair, der ankündigte, dass demnächst eine Straße in Bruneck den Namen „Lienzer-Straße“ bekommen wird. „Wir werden die Gelegenheit auch nutzen, um mit den Kollegen aus Lienz die Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Städten auszuloten“, unterstrich Griessmair beim Treffen.
Ein zentrales Thema der Diskussion war die Mobilität im Pustertal. Zimmerhofer sprach sich für die Reaktivierung der Tauferer Bahn aus und traf damit laut eigenen Angaben auf offene Ohren. Bruneck sei sofort bereit gewesen, sich an einer Studie diesbezüglich zu beteiligen. Man war sich einig, dass ein funktionierender Nahverkehr für die Stärkung des ländlichen Raumes unerlässlich sei.
Nachdem die Vertreter der Süd-Tiroler Freiheit gestern rund 80 Kilometer von Lienz nach Bruneck mit dem Rad zurücklegten, ging es heute weiter nach Sterzing, wo morgen Gespräche mit Mitgliedern und Funktionären der Süd-Tiroler Freiheit anstehen. In den kommenden Tagen wird durch ganz Tirol geradelt und Treffen mit Kommunal- und Landespolitikern und Bürgern aus allen Landesteilen stattfinden.