Von: ka
Bozen – Der Gardasee und auch Südtirol zählen zu beliebten Urlaubszielen von Gästen aus Deutschland. Wer mit dem Auto unterwegs ist, wählt meist die Route über die Brennerautobahn. Es ist daher keine Überraschung, dass das Nadelöhr Luegbrücke, die die meiste Zeit in diesem Jahr nur einspurig befahrbar sein wird, nicht nur den deutschen Südtirol- und Gardaseeliebhabern, sondern auch den einheimischen Touristikern große Sorgen bereitet.
Das Jahr ist erst einen Monat alt, aber in den sozialen Netzwerken herrscht bereits jetzt schon Panik. Urlauber, die nach Südtirol oder ans „Süßwassermeer“ wollen, suchen unter Gleichgesinnten verzweifelt nach Rat, wie das Nadelöhr und die damit verbundenen langen Staus vermieden werden könnten.
Es ist eine Farce. Obwohl das Problem der Brückensanierung seit Jahren bekannt war, wurde wenig unternommen, das sich anbahnende Desaster zu verhindern. Urlauber, die für die Nutzung der Autobahn teuer bezahlen, riskieren, in den fast sicheren Stau gelotst zu werden. Wer wie die Südtiroler Wirtschafts- und Touristikverbände konstruktive Lösungen vorschlägt, stößt jenseits des Brenners auf taube Ohren. Eine Lockerung des Tiroler Lkw-Nachtfahrverbots, zumindest während der Bauphase, ließe es beispielsweise zu, den Verkehr besser auf alle 24 Stunden zu verteilen.
Den bösen Gedanken, dass in Tirol absichtlich ein Nadelöhr geschaffen wurde, das der Südtiroler Wirtschaft schaden und den Nordtirolern ein paar Touristen mehr zuschaufeln soll, getrauen sich selbst in Südtirol nur wenige auszusprechen, aber je näher der Sommer – und damit der große Stau – kommt, desto offensichtlicher erscheint der „feste Wille“, dem Südtirol- und Gardaseetourismus ans Schienbein zu treten.
Es ist daher unumgänglich, dass die Südtiroler Landesregierung endlich den nötigen Biss zeigt und mit der Unterstützung Roms den Tirolern sowie den Wienern klarmacht, dass die bisher auf dem Tisch liegenden fadenscheinigen „Lösungen“ bei Weitem nicht ausreichen, um den drohenden Megastau zu verhindern. Die Verkehrsfreizügigkeit gehört zu den Grundpfeilern der Europäischen Union, wäre schön, wenn jemand die Wegelagerer am Nadelöhr daran erinnern würde.
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