Von: luk
Rom – “Italien sollte Vorschriften einführen, die das Wegschmelzen der Krallen von Küken in Putenfarmen verbietet.“ Das erklärte die Vorsitzende der Autonomiegruppe, Julia Unterberger, während der heutigen Fragestunde im Senat an den Gesundheitsminister Orazio Schillaci.
“Laut einem Bericht der Kronen Zeitung ist das ‘Toe-Trimming’, die Amputation der Krallen von Puten-Küken durch Wegschmelzung mit Mikrowellentechnologie ohne Betäubung, in italienischen Betrieben besonders verbreitet. Das ist eine Praxis, die den Truthahnküken, gleich nach ihrer Geburt unerträgliches Leid zufügt. Sie dient allein der Profitmaximierung. Es soll verhindert werden, dass sich die in Intensivbetrieben zusammengepferchten Puten gegenseitig kratzen und damit die Qualität des Fleisches beeinträchtigen. In Österreich, wo die Tierschutzgesetzgebung höhere Standards hat, ist die Amputation der Krallen verboten”, so Unterberger.
“Aus diesem Grund wächst der Unmut der österreichischen Landwirte über den Import von Putenfleisch aus Italien. Österreichische Züchter fordern von den Supermärkten, italienische Produkte aus den Regalen zu nehmen oder sie zumindest nicht neben österreichische Produkte zu stellen, die eine tierfreundlichere und damit kostspieligere Herstellung aufweisen. Es sollte einer Branche zu denken geben, die sich so sehr mit dem ‘Made in Italy’ als Synonym für Qualität rühmt und die stattdessen mit grausamen Praktiken und enormen Tierleid in Verbindung gebracht wird”, so Unterberger.
“Gleichzeitig zeigt dieser Fall die Notwendigkeit einer einheitlichen Gesetzgebung auf europäischer Ebene auf. Die zu großen Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten im Bereich des Tierschutzes müssen überwunden und höhere Standards für alle eingeführt werden”, so Unterberger.