Von: mk
Bozen – Angaben der epidemiologischen Beobachtungsstelle zufolge sollen im Jahr 2015 neun Kinder von null bis vier Jahren und 108 Kinder und Jugendliche von fünf bis 14 Jahren an Diabetes Typ 1 gelitten haben. „Diabetes stellt Kindergärten und Schulen vor besondere Herausforderungen. Ein Teil des Personals sieht sich, aufgrund seiner Laienhaftigkeit im Umgang mit der Erkrankung oftmals überfordert, hauptsächlich aus Angst einen Fehler im Umgang mit der Medikation sowie den allfälligen besonderen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen zu begehen“, erklären die Freiheitlichen.
„Grundsätzlich ist vorauszuschicken, dass das Wohl der Kinder und Jugendlichen mit Diabetes im Sinne einer optimalen Integration in das alltägliche Umfeld bestmöglich garantiert werden muss. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass alle Ressourcen, welche das Land zur Verfügung hat, genutzt werden“, gibt die Landtagsabgeordnete Tamara Oberhofer einleitend zu bedenken.
„‘An den deutschen Grundschulen gibt es einen Schüler und an den deutschen Mittelschulen vier Schüler mit Diabetes, die uns seitens der Schulen gemeldet wurden. Viele Schüler werden nicht gemeldet, da häufig nur ein ärztliches Zeugnis vorliegt‘“, zitiert Oberhofer aus der Antwort auf ihre Anfrage. „Es kann durchaus vorkommen, dass das zuständige Personal in den Kindergärten oder Schulen nicht über das Krankheitsbild informiert ist. Damit verbunden sind Ängste und die Forderung nach einer entsprechenden Ausbildung und Schulung, denn im Notfall können Leben gerettet werden“, erläutert die Freiheitliche Landtagsabgeordnete. „‘Für die Institution ist es äußert wichtig, die Information zu haben, statistisch erfasst werden jedoch nur jene Schüler und Schülerinnen, die ein diagnostisches Dokument laut Programmabkommen haben (Funktionsdiagnose oder klinischer Befund)‘“, entnimmt Oberhofer aus der Antwort auf ihre Anfrage.
„‘Jährlich bietet das Team des landesweiten Dienstes für Diabetes im Krankenhaus Bozen einen bzw. zwei Einführungsnachmittag/e an, einen für die Personen des Kindergartens und einen für den Schulbereich‘“, entnimmt Oberhofer aus den vorliegenden Informationen. „Besonders für das Lehrpersonal und die Pädagogen sind Kenntnisse im Umgang mit betroffenen Kindern unerlässlich. Nicht nur heute am Weltdiabetestag bedarf es einer Sensibilisierung, sondern eine generelle Aufklärung tut Not. Die Krankheit betrifft auch Kinder und Jugendliche sowie deren Umfeld“, erläutert Tamara Oberhofer.
„Laut Auskunft der zuständigen Landesrätin gilt Diabetes an Südtirols Schulen nach wie vor als eine besondere Herausforderung“, so die Freiheitliche Landtagsabgeordnete. „Häufig informieren Eltern auch die Mitschüler und die anderen Schülereltern der Klasse über Diabetes in Form eines Gesprächs“, hält Oberhofer fest und würdigt das entsprechende Engagement.
„Ein offener Umgang mit der Krankheit ist in den wenigsten Fällen leicht“, unterstreicht Oberhofer abschließend, „und deshalb ist es umso wichtiger, dass die betroffenen Kinder von entsprechend geschultem Personal umgeben sind.“