Von: mk
Bozen – „Elternsein ist ein 24-Stunden-Job, alle Eltern verdienen Wertschätzung und Anerkennung für das, was sie tagtäglich leisten“, sagt Familienlandesrätin Waltraud Deeg anlässlich des Weltelterntages am morgigen 1. Juni und weist auf die vielen unterschiedlichen Formen hin, in denen Familie heute gelebt wird.
Neben veränderten Familienstrukturen seien es aber auch die hohen Ansprüche, die Väter und Mütter verunsichern. Ansprüche, die sie selbst an sich und ihre Erziehung stellen, aber auch Ansprüche, die die Gesellschaft an ihre Kinder zu stellen scheint. „Wir wollen ja alle, dass unsere Kinder in der Welt bestehen, dass ihnen alle Tore offenstehen“, sagt sie. Am wichtigsten ist und bleibt es aber, den Kindern starke Wurzeln zu geben, sie zu selbstbewussten Menschen zu erziehen, die auch einmal nein sagen können.
„Es ist nicht immer einfach, junge Menschen zu erziehen und ins Leben zu begleiten“, gibt die Landesrätin zu bedenken, „wir müssen die Eltern dabei unterstützen, mehr auf ihre zu Fähigkeiten vertrauen. Sie sind die Experten, wenn es um die Erziehung ihrer Kinder geht.“
Auch die neuen Medien würden viele Familien vor große Herausforderungen stellen. Nicht nur die Kinder und Jugendlichen selbst, auch die Eltern müssten für die Gefahren, die im Netz lauern, sensibilisiert werden. „Chatrooms und soziale Medien sind nicht an sich schlecht, Kinder und Jugendliche kommen hier aber mit Welten in Kontakt, die sie in Gefahr bringen können“, sagt sie. Wichtig sei es hinzuschauen, mit den Kindern darüber zu reden und zu wissen, wo sie hingehen.
Auch am Weltelterntag weist Deeg darauf hin, dass es in Familien auch zu Konflikten kommen kann. „Es ist normal, dass es in Familien auch Reibungsflächen gibt“, sagt sie, „es geht darum, rechtzeitig einzugreifen, Familien abzuholen, wenn die Situation beginnt, schwierig zu werden“, betonte die Landesrätin. Neben der Stärkung der Familienberatungsstellen wurde unter Federführung des Familienressorts im vergangenen Jahr auch die Broschüre „Damit Familie bleibt“ veröffentlicht. „In erster Linie geht es darum, Paare schon dann ansprechen, wenn ihre Beziehung noch zu retten ist“, erklärt Deeg.
Dennoch kann natürlich nicht jede Beziehung gekittet werden. Rund 500 Kinder sind in Südtirol sind jedes Jahr von der Trennung oder Scheidung ihrer Eltern betroffen. Anfang des vergangenen Jahres hat die Landesregierung zudem ein Maßnahmenpaket genehmigt, mit dem Familien in Trennungssituationen nicht nur psychologisch, sondern auch rechtlich, organisatorisch und vor allem finanziell geholfen werden kann.