Von: luk
Bozen – “Briefe, die ihr Ziel spät oder niemals erreichen, ignorierte Zweisprachigkeit, geschlossene Postämter, Preissteigerungen wie in Lateinamerika” – die Süd-Tiroler Freiheit nimmt den Weltposttag am 9. Oktober zum Anlass, um auf die nach wie vor “untragbaren Zustände bei der Post in Südtirol” hinzuweisen. Die Bewegung bekräftigt zudem ihre bekannten Forderungen.
“Auch in Zeiten der Digitalisierung ist die Post ein wichtiger Grunddienst. Die ‚Poste Italiane‘ kann diesen Grunddienst längst nicht mehr seriös garantieren”, kritisiert Stefan Zelger von der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit.
Ein Blick nach Europa zeige zudem: “Die Post funktioniert zwar nicht, dafür ist sie aber sehr teuer! Nur die Dänen und Finnen müssen beim Gang ins Postamt noch tiefer in die Tasche greifen.” Spitzenreiter sei die italienische Post zwar nicht bei der Leistung, dafür ist sie bei der Preissteigerung einsame Spitze: “Seit 2010 sind die Preise inflationsbereinigt um stolze 315 Prozent gestiegen. Das ‘schaffte’ sonst keiner in Europa.”
Deshalb bekräftigt die Süd-Tiroler Freiheit ihre alte Forderung, den Post-Grunddienst hierzulande auf neue und solide Beine zu stellen. “Es genügt nicht, der Post jedes Jahr Millionen an Südtiroler Steuergeldern zu schenken. Die Ergebnisse sind, euphemistisch ausgedrückt, bescheiden. Es braucht neue Wege, sei es durch internationale Verträge mit zuverlässigen Postanbietern, wie der österreichischen Post; sei es durch den Aufbau einer eigenen Landespost”, betont Zelger. In zahlreichen autonomen Ländern Europas sei eine eigene Post längst Realität, etwa auf den Färöer-Inseln oder den Åland-Inseln. “Das sollte dann doch auch im Land der ‚besten Autonomie der Welt‘ machbar sein.”