Von: mk
Bozen – Bereits zum 104. Mal wird an diesem Sonntag, 14. Jänner, der Welttag der Migranten und Flüchtlinge begangen. Soziallandesrätin Martha Stocker nimmt dies zum Anlass, um daran zu erinnern, dass auch Südtirol entsprechend seinen Möglichkeiten und auf Grundlage des staatlichen Verteilungsschlüssels zur Aufnahme von Migranten verpflichtet ist. “Wir haben uns in den vergangenen Jahren sehr darum bemüht, einen Beitrag dazu zu leisten, um den Menschen, die zu uns kommen, eine würdige und sichere Unterkunft zu bieten”, unterstreicht sie. Dabei sei Südtirol auch den Grundsätzen des Papstes gefolgt, der die Losung “Aufnehmen, schützen, fördern, integrieren” ausgegeben habe. Um diese Ziele zu erreichen, wurden kleine und auch mittelgroße Einrichtungen eröffnet, in denen derzeit insgesamt rund 1800 Menschen leben. Auch dank der Mithilfe von ehrenamtlich tätigen Vereinen können diese Einrichtungen den Asylbewerbern mehr bieten als nur ein Dach über dem Kopf, so etwa Sprachkurse. Ziel sei es, die Eingliederung der Asylbewerber zu erleichtern und zu fördern.
“Die Anwendung des SPRAR-Programms ist ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Integration”, sagt Stocker in diesem Zusammenhang. Zum einen werde es möglich, Asylbewerber in kleineren Einrichtungen unterzubringen, zum anderen könnten die Gemeinden verstärkt miteinbezogen werden. In diesem Zusammenhang erinnert die Soziallandesrätin auch daran, dass sich Land, Gemeinden und Bezirksgemeinschaften Ende 2016 darauf geeinigt haben, dass jede Gemeinde 3,5 Asylbewerber je 1000 Einwohner aufnimmt. “Für die Gemeinden hat das SPRAR-Programm auch den Vorteil, dass der Staat 95 Prozent der Kosten trägt”, bemerkt die Landesrätin. Darüber hinaus seien kleine Einrichtungen leichter zu führen als die großen Aufnahmezentren. Ende September hätten die Bezirksgemeinschaften insgesamt sechs Projekte vorgestellt, in denen insgesamt 223 Plätze vorgesehen sind, alle sind Teil des SPRAR-Programms – ihre Umsetzung ist für Februar geplant. Mit März laufe dann eine neue Frist zum Einreichen weiterer Projekte, auch Projekterweiterungen können eingereicht werden.
“Die Migration hat die Geschichte der Menschheit immer schon geprägt”, sagt Stocker abschließend. Seit einigen Jahren sei nun aber zu beobachten, dass die Zahl der Menschen, die ihre Heimat aufgrund von Krieg, Verfolgung, Elend und auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen, immer größer wird. Vor Kurzem erst veröffentlichte das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen neue Daten, aus denen hervorgeht, dass jeden Tag 28.300 Menschen ihre Heimat verlassen. Insgesamt waren Ende 2016 65,6 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Im Vergleich dazu: Ein Jahr zuvor waren es 65,3 Millionen, vor zehn Jahren 37,5 Millionen Menschen.