Von: mk
Bozen – Die Unwetter der vergangenen Woche haben aus Südtirols Wäldern Kleinholz gemacht. Besonders betroffen waren die Gebiete um Welschnofen und den Karersee, aber auch im Unterland und im Gadertal gibt es Schäden. Das Wetter spielt überhaupt in ganz Italien verrückt – mit einer langen Liste an Todesopfern.
1,5 Millionen Kubikmeter Holz wurden in Südtirol binnen weniger Tage entwurzelt, Bäume sind flächenweise wie Domino-Steine umgeknickt. Der Notstand wurde ausgerufen.
Nicht nur die Frage des Holzpreises oder der Menge an Bäumen, die abtransportiert werden müssen, bereitet Kopfzerbrechen. Der Wald ist ein natürlicher Schutzwall gegen Erdrutsche. Dieser existiert nun nicht mehr.
Unwetterkatastrophen gab es in Italien schon öfter, wie etwa bei der Überschwemmung 1996 an der toskanischen Küste mit 13 Toten. Man weiß auch, dass Italiens Behörden vielfach illegales Bauen in gefährdeten Zonen toleriert und die Katastrophenvorsorge vernachlässigt haben. Doch Experten befürchten, dass das Wetter immer unberechenbarer wird.
In der Vergangenheit wurde immer wieder an die Politik appelliert, an die Wirtschaft und an die Verbraucher, um einen neuen, umweltfreundlicheren Lebensstil zu finden. Doch erst 16 Staaten haben ihre Klimaaktionspläne so gestaltet, dass ihre “national festgelegten Beiträge” (NDCs) mit den Zielen des Paris-Abkommens übereinstimmen.
Nun werden wir von der Geschwindigkeit des Klimawandels eingeholt, wie es scheint. Was „normal“ ist, muss wohl neu definiert werden. Wenn uns die Vernunft nicht zum Umdenken bringt, wird die Natur selbst dafür sorgen.