Von: luk
Bozen – Der ehemalige Bozner Bürgermeisterkandidat der Süd-Tiroler Freiheit, Cristian Kollmann, hat heute beim Bozner Stadtrat Einspruch hinterlegt gegen dessen Entscheidung, Duplikate des Markuslöwen und der römischen Wölfin auf den Betonmasten gegenüber dem so genannten Siegesdenkmal anzubringen.
Ausschlaggebend für den Einspruch, der von acht prominenten Bozner Bürgern mitunterzeichnet wurde, waren für Kollmann Gründe, die einerseits aus formeller, andererseits aus politischer Sicht zu beanstanden seien. So weist er darauf hin, dass jede Entscheidung des Stadtrates laut Gesetz begründet werden müsse, was jedoch in diesem Fall nicht geschehen sei. Ebenso sieht Kollmann einen Widerspruch zur Gemeindesatzung, zumal diese die „Förderung der Friedenskultur“ festschreibe.
Mit der Aktion des Stadtrates von Bozen passiere genau das Gegenteil: „Die römische Wölfin und der Markuslöwe sind Teil der Symbolik der faschistischen Fremdherrschaft in Südtirol und insbesondere in Bozen. Aus diesem Grund sind sie dem friedlichen Zusammenleben der Volksgruppen sowie einem ehrlichen und faschistisch unbelasteten Miteinander abträglich. Die Funktion der beiden Skulpturen bestand und besteht bis heute darin, einen Tiroler Landesteil als Teil der faschistischen Region ‚Triveneto‘ bzw. des Staates Italien zu markieren und die Südtiroler – getreu der auf dem so genannten Siegesdenkmal zu lesenden Inschrift SISTE SIGNA (Zeichen setzen) – zwangszubeglücken.“
Für Kollmann ist klar: „Der Stadtrat von Bozen bringt mit seiner Entscheidung nicht zum Ausdruck, dass er sich klar und unmissverständlich von der Reinterpretation der faschistischen Symbole als entfaschistisiertes und friedenserhaltendes Kulturgut distanzieren will.“
Vom Einspruch erwartet sich Kollmann, dass der Stadtrat von Bozen gezwungen wird, die Refaschistisierung Bozens zu begründen und sie, aus Mangel an überzeugenden Argumenten, zurückzunehmen.