STF zu Proporz und Zweisprachigkeit

„Wir haben das Recht auf Betreuung in unserer Muttersprache“

Samstag, 12. Oktober 2024 | 17:29 Uhr

Von: mk

Bozen – Besonders im Gesundheitsbezirk Bozen wurden in letzter Zeit vermehrt Italiener eingestellt und damit der Proporz umgangen. „Diese Entwicklung ist nicht hinnehmbar und besonders im Hinblick auf die Autonomieentwicklung und den Minderheitenschutz sehr besorgniserregend. Die deutsche Sprache und der Proporz sind eine der wichtigsten Grundsäulen einer Minderheit in einem fremden Staat. Es muss eine ausgewogene Vertretung beider Sprachgruppen und eine konsequente Einhaltung der Zweisprachigkeitspflicht gewährleistet werden!“, betont der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Hannes Rabensteiner. Er fordert, dass die Stellen für die deutsche Sprachgruppe attraktiver gestaltet und aktiv deutschsprachige Mitarbeiter angeworben werden.

Die Landesregierung hat letztes Jahr beschlossen, dass der Sanitätsbetrieb bei insgesamt 300 Stellen vom Proporz abweichen darf. Im September dieses Jahres wurden mehrere Stellen im Sanitätsbetrieb durch italienisches Personal besetzt. Laut Christian Kofler, dem Generaldirektor, sind derzeit 500 Mitarbeiter im Sanitätsbetrieb tätig, ohne über einen Zweisprachigkeitsnachweis zu verfügen. In einigen Stellenanzeigen des Sanitätsbetriebes wird sogar schon in der Überschrift hervorgehoben, dass kein Zweisprachigkeitsnachweis erforderlich ist.

Die Süd-Tiroler Freiheit zeigt sich besorgt über diese Entwicklung und fordert gezielte Maßnahmen, um deutschsprachige Bewerber für den Sanitätsbetrieb zu gewinnen. „Es kann nicht sein, dass die Zweisprachigkeitspflicht im Gesundheitswesen zunehmend missachtet wird. Immer wieder beschweren sich Patienten, dass sie nicht oder nur unzureichend verstanden werden“, kritisiert Rabensteiner.

„Gerade im Gesundheitswesen ist es wichtig, dass eine reibungslose Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten stattfindet. Ansonsten leidet das Wohl der Patienten und die Qualität der Versorgung. Die Landesregierung und der Sanitätsbetrieb müssen deshalb endlich aktiv werden, um diese Missstände zu beheben“, fordert Rabensteiner.

Abschließend appelliert er an die Bürger: „Wir Südtiroler haben das Recht darauf, in unserer Muttersprache betreut zu werden. Für den Erhalt der deutschen Sprache in Südtirol ist es entscheidend, dass wir von diesem Recht Gebrauch machen. Wehrt euch und fordert euer Recht auch ein!“ Zudem fordert er die Bürger auf, jegliche Verstöße gegen die Zweisprachigkeit dem Amt für Landessprachen und Bürgerrechte zu melden

Bezirk: Bozen

Kommentare

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3 Kommentare auf "„Wir haben das Recht auf Betreuung in unserer Muttersprache“"


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N. G.
N. G.
Kinig
4 h 43 Min

Liebe STF, dann entlassenen wir das italienischsprachige Personal doch sofort wieder. Wir haben da doch genug an Fachkräften! Es sind ja unzählige in Ausbildung, bald stehen Deutsche zur Verfügung!

algunder
algunder
Universalgelehrter
4 h 52 Min

hannes
es isch wichtig dass sette themen ungprochn werdn !
obor
i glab nia dass menn jetz nou es versogn der letschtn johr zehnte durch die svp aufhouln konn
leider
obor danke dass du die dorfiehr innsetzsch

Oracle
Oracle
Kinig
3 h 4 Min

Meint der Rabensteiner da seinen Dialekt oder die deutsche Hochsprache, die er scheints auch nicht unbedingt so gut beherrscht?

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