Von: mk
Bozen – Die Initiative „Wertschätzung Elternarbeit“ (IWE) setzt sich mit Nachdruck für die tatsächliche Wahlfreiheit der Familien ein, sich entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen für die gewünschte Kinderbetreuungsform entscheiden zu können.
„Eine Gesellschaftspolitik, die Familien schützt und ihnen sozial gesicherte Bedingungen bietet, leistet sich damit das optimale und möglicherweise einzig sinnvolle Programm zur Prophylaxe gegenüber den Verfallserscheinungen moderner Kindheit und Jugend, gegen Gewaltbereitschaft, Suchtanfälligkeiten und eine allgemeine Tendenz zu übermäßig egozentrischem Sozialverhalten. Kurzum, das Gelingen einer sozialen Kultur ist auf das frühe Glück der Kinder angewiesen“, zitiert die Initiative Wolfgang Bergmann.
„Viele Familien möchten ihre Kinder, besonders in der Kleinkindphase, selbst betreuen. Den meisten Eltern ist das aber aus finanziellen Gründen nicht möglich, sie müssen auf außerfamiliäre Betreuungseinrichtungen zurückgreifen. Und auch dann reicht das Geld vielfach hinten und vorne nicht. In den letzten Jahrzehnten hat die Südtiroler Familienpolitik glücklicherweise viel in Betreuungseinrichtungen für Kinder investiert. Leider hat sie es aber versäumt, die Unterstützung so zu kanalisieren, dass die Familie selbst entscheidet, wie und wo sie ihre Kinder betreuen möchten. Das Land bzw. der Staat trifft diese für das Familienwohl überaus wichtige Entscheidung über die Köpfe der Betroffenen hinweg“, kritisiert die Initiative.
Die Initiative Wertschätzung Elternarbeit fordert deshalb, eine „faire Kinderbetreuungsfinanzierung für alle!“
Konkret pocht die Initiative auf die Einhaltung des Landesgesetzes vom 17. Mai 2013, das besagt: „Das Land und die zuständigen Körperschaften fördern und unterstützen beide Formen als gleichwertige Angebote (Betreuung und Begleitung von Kindern zu Hause und durch außerfamiliäre Dienste)“
Außerdem fordern die Vertreter der Initiative die gleiche finanzielle Unterstützung pro Kind unabhängig von der jeweils gewählten Betreuungsart (in der eigenen Familie, öffentliche Kinderbetreuungseinrichtungen oder Tagesmutter) sowie eine tatsächliche sozial- und pensionsrechtliche Absicherung der erbrachten Erziehungszeiten in der Familie.
Am heutigen Dienstag – gleich nach dem internationalen Tag der Kinderrechte – demonstrierten Vertreter der Initiative ab 11.30 Uhr auf dem Landhausplatz.