Foto zeigt Verbindung zu „Project 2025“

Wirtschaftlicher Aufschwung durch schwachen Dollar: Absurder Plan von Trump

Freitag, 09. August 2024 | 08:00 Uhr

Von: Ivd

Washington D. C. – Ein schwächerer US-Dollar, um die Wirtschaft anzukurbeln? Was wie ein Witz klingt, könnte Donald Trump bei einem erneuten Wahlsieg tatsächlich umsetzen. Laut der ultrakonservativen Heritage Foundation und ihrem Manifest “Project 2025” ist dies der Plan für Trumps mögliche zweite Amtszeit. Der „Spiegel“ bezeichnet dieses Werk als „Blaupause für Trump 2.0“ und beleuchtet die Widersinnigkeit des 922-seitigen Werks.

Trumps Plan: Dollar runter, Exporte rauf

Trumps Idee für seine erneute Präsidentschaft: Ein schwacher Dollar soll US-Produkte im Ausland günstiger machen, die Exporte ankurbeln und die heimische Wirtschaft so stärken. Niedrige Leitzinsen sollen zudem günstige Kredite ermöglichen. Doch der Plan hat Haken – und davon gleich mehrere. Laut dem Spiegel ist die Vorstellung, die US-Wirtschaft absichtlich zu schwächen, schlichtweg absurd.

Berechnungen der Deutschen Bank zeigen, dass der Dollar um bis zu 40 Prozent fallen müsste, um das sogenannte Handelsbilanzdefizit zu beseitigen. Ein Handelsbilanzdefizit liegt dann vor, wenn die Importe einer Nation die Exporte innerhalb einer Wirtschaftsperiode (meistens ein Jahr) übersteigen. Zudem profitieren die USA von billigen Importen, die den Wohlstand steigern und den Konsumenten günstige Preise bieten. Günstigere Preise führen zu mehr Kaufkraft des Einzelnen, steigern die Kauflaune und befeuern so die Wirtschaft. Sind Produkte plötzlich weniger verfügbar, da sie weniger importiert werden, steigen infolge die Preise und führen zu einer höheren Sparneigung.

X/RBAdvisors

Ein weiterer Punkt der Kritik: Trumps Absicht, Steuern zu senken. Dies würde den Dollar eher stärken als schwächen. Auch die Drohung, Importe massiv zu verzollen, insbesondere chinesische mit 60 Prozent, erscheint wenig durchdacht. Bereits in seiner ersten Amtszeit reagierte die Welt mit Gegenzöllen auf Trumps Importzölle und bremste damit eher die Wirtschaftsleistung.

Radikales Programm: Das „Project 2025“

Das “Project 2025” ist ein radikales Manifest der rechtskonservativen Heritage Foundation, das einen umfassenden Politikentwurf für den zukünftigen Präsident der USA darstellt. Es bietet eine Blaupause für die ersten 180 Tage nach Amtsantritt und sieht tiefgreifende strukturelle Änderungen vor, die darauf abzielen, innerhalb der ersten 180 Tage der neuen Administration drastische Änderungen umzusetzen. Dazu zählen unter anderem die Abschaffung des Bildungsministeriums, ein Ende der „Krieg gegen fossile Brennstoffe“-Politik und das Stoppen der FBI-Arbeit gegen Desinformation.

Das Manifest umfasst vier zentrale Themen: Erstens die Stärkung der Familie und den Schutz der Kinder, wobei traditionelle Familienwerte gefördert, Abtreibungen verboten und Pornografie eingeschränkt werden sollen. Zweitens die Abschaffung des Verwaltungsstaates, was das Ersetzen von Beamten durch politische Angestellte und die Schwächung des Kongresses beinhaltet. Drittens die Verteidigung der nationalen Souveränität, die die Fertigstellung der Grenzmauer zu Mexiko und die Verschärfung der Einwanderungsgesetze vorsieht. Viertens die Sicherung individueller Rechte, wobei christliche Werte und eine biblisch begründete Definition von Ehe und Familie im Alltag gefördert werden sollen.

Trump und “Project 2025”

Bislang distanzierte Trump sich von den Verbindungen zu „Project 2025“. Bei einer Wahlkampfveranstaltung behauptete er vor kurzem: „Ich habe keine Ahnung, wer hinter dem Projekt steht“, doch nun zeichnen Berichte ein völlig neues Bild. Demnach flog Trump im April 2022 gemeinsam mit Heritage Foundation-Präsident Kevin Roberts in einem Privatjet zu einer Konferenz, wo das Projekt besprochen wurde. Ein Foto zeigt die beiden gut gelaunt im Flugzeug – eine deutliche Verbindung, die Trumps Dementi untergräbt. Kritiker befürchten, dass dies das Ende der Demokratie in den USA bedeuten könnte.

Trump und seine Mitstreiter riskieren mit ihrem Plan, den Dollar zu destabilisieren, die wirtschaftliche und politische Stabilität der USA. Ob dieses riskante Spiel aufgeht oder zu einem ökonomischen Desaster führt, bleibt abzuwarten. Klar ist: „Project 2025“ sorgt schon jetzt für reichlich Diskussionsstoff.

Kommentare

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12 Kommentare auf "Wirtschaftlicher Aufschwung durch schwachen Dollar: Absurder Plan von Trump"


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Neumi
Neumi
Kinig
7 h 44 Min

Tatsächlich beschweren sich unsere Exporteure ja auch über starken Euro, da dann die Exporte sinken.

Was er bezüglich der Exporte sagt, ist schon richtig. Ob das aber irgend ein Problem löst und wie ihre Maßnahmen nicht in einer Katastrophe enden sollen, das steht in den Sternen.
Am effizientesten wäre wohl, wenn sie eine zweite Ölbörse zulassen würden, welche nicht in USD handelt. Aktuell muss jeder, der Öl kaufen will, vorher Dollar kaufen. Das garantiert den USA Souveränität und – da dies für sie nicht notwendig ist – billiges Öl.

N. G.
N. G.
Kinig
5 h 41 Min

Im letzten Punkt, Öl Dollar hast du vollkommen Recht unf hätte seit Jahrzehnten unterbunden werden müssen. Det Rest ist wirtschaftlich gesehen Unsinn wenn nicht Wahnsinn!

Der Goldstandart muss wieder her, dann würden einige Staaten endlich wieder zurecht gestutzt die nur auf Pump leben und die Sache mit Schwankungen auf Währungen wäre zwar da, aber nicht verhandelbar.

Neumi
Neumi
Kinig
2 h 38 Min

@N.G. Einigen Verschwörungstheorien zu Folge war eine zweite Börse geplant, dann kam aber der erste Golfkrieg dazwischen (was war noch gleich der Auslöser für den?), seitdem ist das Ganze vom Tisch. Man mag sich jetzt seinen Teil dazu denken.
Ob die zeitlichen Zusammenhänge so stimmen und ob da wirklich was dahinter steckt, vermag ich freilich nicht zu sagen.

Look_at_Yourself
Look_at_Yourself
Universalgelehrter
7 h 18 Min

.
Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Trumpl selber.

Dagobert
Dagobert
Kinig
6 h 45 Min

Wenn der Trumpl gewinnt, schick i oll meine “Alpha-Jacken” in die USA zrugg!

N. G.
N. G.
Kinig
5 h 10 Min

Und ich bestelle meine Vans dann wieder da, dann zahl ich nur die Hälfte.

N. G.
N. G.
Kinig
5 h 9 Min

Trotz Zoll Gebühren von 34%.Grins

Hut
Hut
Tratscher
7 h 36 Min

Exporte rauf um noch schlechtere Qualität zu bieten,ist ja sowieso das vieles nicht mehr kaufbar und wenns auch zum halben Preis wär.

N. G.
N. G.
Kinig
5 h 38 Min

Mehr Produktivität und Exporte bedeutet nicht das es desshalb Qualitätdmängel geben muss.
NONSENS!
Zum Glück leb ich nicht in deiner Welt! Grins

Doolin
Doolin
Kinig
7 h 38 Min

…das passt hervorragend zu make America great again…

🤪

sophie
sophie
Kinig
7 h 43 Min

Der Plan Trumps hat 2 Haken,
Der 2. wäre dass er erst Präsident werden muss !!!!

Zugspitze947
1 h 21 Min

sophie: er wird es aber sicher NICHT MEHR ! Sondern er bekommt eine Kammer im Knast 🙂

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