Von: mk
Bozen – Südtirol ist anders, etwas Besonderes – und zwar aus einem einfachen Grund: Eine deutsche und ladinische Volksgruppe, die in Italien eine Minderheit ist, hat hier die Mehrheit.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Land an Italien annektiert und erlebte während des Faschismus eine schwere Zeit der kulturellen Unterdrückung.
Dass erfundene italienische Ortsnamen aus der faschistischen Periode auch heute noch als Affront von der einheimischen Bevölkerung empfunden werden, ist verständlich. Immerhin stiften Bezeichnungen von Ortschaften Identität.
Gleichzeitig hat Südtirol spätestens mit der Streitbeilegung akzeptiert, ein Teil Italiens zu bleiben – unter der Voraussetzung, dass seine Autonomie und seine Sonderrechte gesichert sind.
Wo liegt also das Problem, wenn man auf strikte Zweinamigkeit bei der Toponomastik verzichtet?