Süd-Tiroler Freiheit mit Antrag abgeblitzt

WOBI-Wohnungen: Landesrätin Ulli Mair für bedarfsgerechtes Bauprogramm

Mittwoch, 05. Juni 2024 | 19:07 Uhr

Von: mk

Bozen – Im Südtiroler Landtag ist am Mittwochnachmittag ein Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit abgelehnt worden, der im Bereich der Vergabe von WOBI-Wohnungen die strikte Anwendung des ethnischen Proporzes vorsieht. Landesrätin Ulli Mair unterstreicht die Gründe, die zur Ablehnung geführt haben und legt die erforderlichen Maßnahmen für eine bessere Abdeckung des Wohnbedarfs von Einheimischen dar.

„Die Behauptung der Süd-Tiroler Freiheit, es handle sich bei den WOBI-Mietern zu 40 Prozent um Ausländer, ist eine bewusste Falschmeldung. Effektiv sind es sieben bis acht Prozent, die durch ein jährliches Kontingent reglementiert werden. Grundsätzlich sind die WOBI-Wohnungen zu rund 42 Prozent an Angehörige der deutschen und zu 49 Prozent an Angehörige der italienischen Sprachgruppe vergeben. Wie in Artikel 15 des Autonomiestatutes vorgesehen, wird der Proporz im Bereich der Sozialpolitik nicht strikt angewandt, sondern orientiert sich auch am Bedarf. Der wesentliche Faktor für die derzeitige Zusammensetzung der WOBI-Mieter ist, dass sich rund 65 Prozent der Wohnungen in den Städten Bozen, Meran und Leifers befinden. Den einheimischen Bedarf an WOBI-Wohnungen in der Peripherie decken wir nicht durch den ethnischen Proporz auf Landes- oder Gemeindeebene, sondern nur durch ein gezieltes Bauprogramm in den Gemeinden und indem wir gerade auch auf Gemeindeebene verantwortungsbewusst handeln“, unterstreicht Landesrätin Ulli Mair.

Im Bereich der Vergabe von WOBI-Wohnungen sei neben dem Kontingent für Nicht-EU-Bürger, das derzeit knapp über elf Prozent beträgt und zur Diskussion gestellt werden könne, die Ansässigkeit das entscheidende Kriterium. Ein Antragsteller kann erst ab 20 Jahren maximal elf Ansässigkeitspunkte erreichen, während Einkommen und Vermögen maximal zehn Punkte ausmachen. In Gemeinden wie Bozen sei für eine Vergabe eine Mindestpunkteanzahl von 23 bis 24 Punkten notwendig.

„Die weitere Forderung der Antragssteller, ehrenamtliche Tätigkeiten mit Extra-Punkten zu belohnen, mag zwar gut gemeint sein, schafft aber zusätzliche Bürokratie für die Gemeinden und würde im Extremfall Alleinerziehende, die kaum Freiraum für ehrenamtliche Tätigkeiten haben, ausbremsen. Ebenso ist die Forderung nach Erfassung des Vermögens im Ausland durch entsprechende behördliche Nachweise längst Gesetz“, so Mair.

„Um den Wohnbedarf der Einheimischen im sozialen Wohnbau künftig besser abzudecken, braucht es ein landesweites Monitoring, um den effektiven Bedarf in den einzelnen Gemeinden möglichst präzise zu ermitteln, Ranglisten im Vorfeld zu erstellen und maßgeschneiderte Bauprojekte zu verwirklichen. Darüber hinaus müssen wir Konzepte gegen den Leerstand entwickeln – hier denken wir an Rahmenverträge. Die 20-jährige Ansässigkeitsklausel sowie das Kontingent für Nicht-EU-Bürger bietet alle Schutzmechanismen zugunsten der einheimischen Bevölkerung, wir müssen aber zielgenau und effizient Projekte und Sanierungen in der Peripherie eintakten“, schließt Landesrätin Ulli Mair.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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8 Kommentare auf "WOBI-Wohnungen: Landesrätin Ulli Mair für bedarfsgerechtes Bauprogramm"


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N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 11 h

An Ironie nicht zu übertreffen. Da muss sich Ulli gegen Falschmeldungen aus der selben Rechten Ecke aus der sie kommt wehren. Sogar Ausländer verteidigen. Grins
Immerhin, sie hat es klar gestellt.
Der Mob denkt ja Migranten leben alle gratis und keiner arbeitet. Bis ne Auflistung kommt und selbst daran wird dann noch gezweifelt!

Faktenchecker
1 Monat 10 h

Warum behauptest Du Migranten leben alle gratis und keiner arbeitet.

Imrgschei
Imrgschei
Tratscher
1 Monat 13 h

Was mit Wobi Wohnungen so vor sich geht ist filmreif……

Faktenchecker
1 Monat 13 h

Dem Kommentar überlasse ich Euch: 

“„In jüngster Zeit häufen sich Hinweise und Mitteilungen, dass einige
Ausländerfamilien, welche in WOBI-Wohnungen untergebracht sind und
niedrige Mieten zu entrichten haben, mit teuren Autos und anderen
Luxusartikeln protzen“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli
Mair in einer Aussendung einleitend fest. „Der Lebensstil dieser
Familien kann nicht mit dem Anspruch auf eine Sozialwohnung einhergehen.
Hier sind dringend Kontrollen gefordert, ob sowohl der Bedarf als auch
die Höhe der Mieten angemessen sind“, fordert Ulli Mair.”

https://www.buongiornosuedtirol.it/2021/03/mair-wobi-mieten-unter-die-lupe-nehmen/

Staenkerer
1 Monat 12 h

do passt a aussoge eines orbeitslosn, mir bekonntn einheimischen, ledig, ca. 40 johr, ohne ausbildung, gsung und sportlich durchtrainiert, der mir vorgejammert hot das er koane orbeit findet! auf meine ontwort das i sell nit glab weil jo viele orbeitskräfte suachn und auf mein hinweis wer olles suacht, kam de ontwort: “joooo …. ober ba de orbeitn verdient man jo lei 1500 – 1800€ ! um des bisl gea i nit orbeitn, sem erhöhn se mir jo glei de miete für der sozialwohnung um 200- 300€ ….

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 2 h

Solche Einheimische kenne ich unzählige!

So ist das
1 Monat 4 h

…Um den Wohnbedarf der Einheimischen im sozialen Wohnbau künftig besser abzudecken, braucht es ein landesweites Monitoring, um den effektiven Bedarf in den einzelnen Gemeinden möglichst präzise zu ermitteln…

Die Betonung liegt auf Einheimische.
Landesweites Monitoring? Also in wievielen Jahren erleben wir dann Massnahmen?

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 1 h

Erstens das, hast vollkommen Recht und zweitens, man weiß um den Wohnungdmarkt und die Mieten und jede Wohnung die gebaut würde, würde die Preise dämpfen. Ne, man macht Monitoring um festzustellen… . Grins
Die haben ne Meise!

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