Von: ka
Bozen – Das groß betitelte Thema Wohnbau und der damit erloschene Traum der Punkte-Senkung sorgt auch im Katholischen Familienverband Südtirol (KFS) mit seinen über 15.000 Mitgliedsfamilien für Missmut und Unverständnis. Die aufgebrachte Stimmung ist nicht mehr zu unterdrücken.
Höchst an der Zeit, Angekündigtes in Sachen leistbares Wohnen einzulösen, fordert KFS-Vizepräsident Valentin Mair: „Es wäre wichtig, dass die jungen Familien von den vielen Versprechungen doch endlich einmal etwas Konkretes spüren. Und die Senkung der Punktezahl wäre dazu notwendig.”
Basierend auf das KFS-Positionspapier setzt sich der Familienverband mit seinen Lösungsvorschlägen dafür ein, dass diese keine leeren Worte sind und der Austausch mit den Entscheidungsträgern aktiv aufrecht erhalten bleibt.
Seit seiner Gründung im Jahr 1966 vertritt der Katholische Familienverband Südtirol die Interessen der Südtiroler Familien in Politik und Öffentlichkeit. Die 1.000 ehrenamtlichen Funktionäre/innen arbeiten mit Unterstützung von 15.000 Mitgliedsfamilien für ein lebens- und familienwertes Südtirol. Dies geschieht in aktiver, konstruktiver und kritischer Zusammenarbeit mit allen gesellschaftlichen Entscheidungsgremien.
Immer deutlicher zeichnet es sich ab, dass die Geldmittel im Landeshaushalt knapper werden und um die Verteilung immer mehr gerungen wird. Umso mehr braucht es Lobby-Arbeit für den Familien- und Sozialbereich. Das Recht auf Wohnen ist ein Grundrecht, jeder Mensch hat ein Recht auf angemessenen Wohnraum. Dies scheint jedoch nicht so einfach, denn wohnen ist derzeit – entgegen aller Wahlversprechen – NICHT leistbar. Zu spüren bekommen dies vor allem die jungen Menschen in Südtirol, denn egal, ob es um Eigenheim, Renovierung oder Miete geht, Realität ist, dass sie sich mit der momentanen Gesetzeslage äußerst sehr schwertun, eine Wohnung zu finden bzw. sich eine solche zu leisten. Ohne die finanzielle Unterstützung der Eltern könnten die meisten Jugendlichen heute gar nicht wohnen. Der KFS fordert geeignete Initiativen und Strukturen, um den Bedürfnissen von jungen Familien im Bereich Wohnen besser gerecht zu werden. Einige wesentliche Lösungsansätze, die im Positionspapier des Verbandes festgehalten sind: Umsetzung neuer Wohnmodelle (z.B. Mehrgenerationenhaus, Wohnungen für Familien, Alleinerziehende, Studierende, Wohnungen mit Unterstützung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen), Aufwertung/Wiederverwendung bereits bestehender Areale, garantierte Gleichbehandlung für alle, für Einheimische und Zugewanderte, Überarbeitung der Ranglisten für den geförderten Wohnbau, bzw. Kauf, Schaffung eines effizienten und funktionierenden Mietmarktes, Ausbau und Bereitstellung von Sozialwohnungen für echte Bedürftige usw. Vor allem aber soll das Bausparen, auch durch mehrjährige Bindung an einen Zusatzrentenfond, verstärkt unterstützt werden. Momentan allerdings ist es tatsächlich so, dass weder die Familien, noch die Arbeitsnehmer in diesen Forderungen Unterstützung erfahren.