Von: luk
Bozen – Die Grüne Fraktion im Südtiroler Landtag will in der Mai-Sitzung zwei Beschlussanträge einbringen, die zentrale Herausforderungen im Tourismusbereich aufgreifen. Thematisiert werden der zunehmende Wohnmobiltourismus sowie die Verkehrsbelastung auf den Dolomitenpässen. Ziel sei es, praktikable Lösungen für ein besseres Miteinander von Touristen, Anwohnern und Umwelt zu finden.
Mehr Struktur für den Wohnmobiltourismus
Angesichts wachsender Beliebtheit des Reisens mit dem Wohnmobil fordern die Grünen einen landesweiten Plan zur Regelung und Entwicklung entsprechender Infrastrukturen. Der Antrag sieht vor, bestehende Stellplätze zu erfassen, neue geeignete Flächen zu identifizieren und Kriterien für deren Nutzung festzulegen. Zudem soll die Möglichkeit geschaffen werden, Ortstaxe und Nächtigungsabgabe online zu entrichten. Die Grünen sehen darin einen Beitrag zur Entlastung von Anwohnern und zur besseren Steuerung dieser Tourismusform.
Verkehrsberuhigung auf beliebten Dolomitenpässen
Der zweite Antrag betrifft den Verkehr auf viel frequentierten Bergpässen wie Sellajoch, Grödnerjoch und Würzjoch. An Spitzentagen würden dort bis zu 10.000 Fahrzeuge gezählt, was laut Grünen zu einer erheblichen Belastung für Mensch und Natur führe. Die Fraktion schlägt daher vor, die Zufahrten in der Sommersaison zeitweise für den motorisierten Individualverkehr zu sperren und regelmäßig autofreie Tage einzuführen. Begleitend fordern die Abgeordneten einen umfassenden Verkehrsmanagementplan und eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs in den betroffenen Regionen.
Mit den beiden Initiativen wollen die Grünen einen Beitrag zur nachhaltigen Tourismusentwicklung leisten. „Südtirol braucht eine Atempause – für die Bevölkerung ebenso wie für die Natur“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme der Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler.
Aktuell sind 9 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen