Von: Ivd
Bozen – Bezahlbarer Wohnraum wird in Südtirol zunehmend zur Mangelware. Während die Nachfrage stetig steigt, bleiben viele Flächen und Gebäude ungenutzt. Die Grüne Fraktion im Landtag will mit einem gezielten Leerstandsmanagement gegensteuern und fordert verstärkte öffentliche Investitionen in den Wohnungsbau.
Leerstandsmanagement: Ungenutzte Flächen aktivieren
Die Landtagsabgeordnete Madeleine Rohrer warnt: „Eine reine Bestandsaufnahme der leerstehenden Gebäude reicht nicht aus. Wir brauchen einen echten Plan, um diese Räume wieder mit Leben zu füllen.“ Aktuell wird in mehreren Gemeinden erfasst, welche Immobilien ungenutzt bleiben. Doch das allein genügt nicht, um neue Wohnmöglichkeiten für Familien und junge Menschen zu schaffen.
Die Grüne Fraktion schlägt daher die Einführung eines strukturierten Leerstandsmanagements vor. Kern dieses Plans ist die Einsetzung eines „Kümmerers“ in jeder Gemeinde. Diese Ansprechperson soll Eigentümern mit potenziellen Nutzern vernetzen, Rahmenbedingungen klären und Förderanträge begleiten. Darüber hinaus fordern die Grünen ein Schulungsprogramm für Verwaltungsangestellte und die Festlegung klarer Zielvorgaben mit Fristen.
Bozner Bahnhofsareal: Eine vertane Chance?
Ein weiteres Beispiel für ungenutztes Potenzial ist das Bahnhofsareal in Bozen. Trotz seiner Bedeutung für die Stadtentwicklung stagniert das Projekt. Der Grünen-Politiker Zeno Oberkofler mahnt: „Wir dürfen nicht zulassen, dass dieses Areal privater Spekulation zum Opfer fällt. Hier muss die öffentliche Hand als Hauptfinanzier auftreten, um leistbaren Wohnraum zu sichern.“
Als Vorbild dient das Wiener Modell der Wohnbaugenossenschaften. Die Grünen fordern, dass ein großer Teil der neuen Gebäude für genossenschaftlichen Wohnbau vorgesehen wird. Auch Cohousing-Projekte und generationenübergreifendes Wohnen sollten Teil der Stadtplanung sein.
Die soziale Frage unserer Zeit
Das Thema Wohnen ist laut den Grünen eine der drängendsten sozialen Herausforderungen in Südtirol. Madeleine Rohrer, Zeno Oberkofler und Brigitte Foppa sind sich einig: „Leerstehende Wohnungen müssen wieder auf den Markt gebracht und massiv in bezahlbare Mietwohnungen investiert werden. Mit diesen Anträgen setzen wir einen konkreten Schritt in diese Richtung.“
Ob die Landesregierung den Vorschlägen folgt, bleibt abzuwarten. Doch eins ist klar: Ohne eine nachhaltige Strategie droht der Wohnraum in Südtirol weiter zur Luxusware zu werden.
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