Von: luk
Bozen – In Südtirol bereitet man sich auf die Rückkehr des Wolfes vor.
Bergbauern und Kleintierzüchter will das Land deshalb bei der Verteidigung ihrer Tiere helfen, berichtet heute das Tagblatt Dolomiten.
Allerdings weniger mit neuen Beiträgen, sondern mit Diensten, wie etwa dem Bau von Zäunen oder der Anstellung von Hirten.
Dass der Wolf hierzulande wieder heimisch wird, ist nur eine Frage der Zeit. Am Deutschnonsberg erwartet man für Frühjahr erstmals seit Jahrzehnten wieder den Wurf von Wölfchen.
Damit sei es nur mehr eine Frage der Zeit, bis Probleme auftauchen, meint Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. So ist es nachvollziehbar, dass gerade mit Hochdruck an einem Managementplan für den Umgang mit Wölfen gearbeitet wird.
„Bis Juli des Vorjahres war eine Entnahme oder gar ein Abschuss von Wölfen undenkbar – auch nicht in Ausnahmefällen“, sagt Luigi Spagnolli, Direktor im Amt für Jagd und Fischerei dem Tagblatt Dolomiten. Doch jetzt scheint man beim Wolfsmanagement aber endlich einen Schritt weiter gekommen zu sein. „In der letzten Fassung des Entwurfes, der von allen unterzeichnet und der Staat-Regionenkonferenz vorgelegt werden soll, sind nun erstmals auch Ausnahmeregelungen für eine Entnahme von Wölfen vorgesehen“, freut sich Spagnolli.
In besonderen Fällen könne beim Umweltministerium darum angesucht werden. Doch die Voraussetzung für eine Umsiedelung oder einen Abschuss ist, dass zuvor alle Maßnahmen ergriffen worden sind, um Wölfe vom Weidetier fernzuhalten.
„Das hat zur Folge, dass wir in Südtirol wohl die Almwirtschaft überdenken und umstellen müssen“, sagt Spagnolli.
Sind Schaf- oder Ziegenherden den ganzen Sommer über sich selbst überlassen würden, sind sie eine leichte Beute für Wolf und Bär. Es sei schon klar, dass Bergbauern und Kleintierzüchter am liebsten ein Land ohne Wölfe hätten, so der Amtsdirektor. Das sei aber nicht möglich.
Für Spagnolli ist klar, dass man somit die Möglichkeiten schaffen muss, um ein Nebeneinander von Weide- und Wildtieren zu ermöglichen.
Er gibt sich überzeugt, dass dies weniger mit Beiträgen als vielmehr mit Diensten erfolgen soll.
So könnten etwa Forstbehörde oder Wildbachverbauung entsprechende Zäune errichten. Aber auch eine Anstellung von Hirten durch das Land sei eine Möglichkeit, so Spagnolli.
Es gilt aber als unsicher, ob der Plan schon bis zum nächsten Almsommer schon in Kraft ist.