Von: mk
Bozen – Die Landtagsabgeordneten der Grünen Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler sind besorgt. „Man hatte befürchtet, dass es nach der Pandemie noch schlimmer kommen könnte als vorher. Die Wochenenden in diesem Sommer und das Verkehrsaufkommen auf der Brennerautobahn mit noch zehn Prozent mehr Verkehr als vor der Pandemie bestätigen leider diese Vermutung. Der Individualverkehr hat zugenommen und erweist sich in unserem Transitland als ärgere Belastung denn je“, erklären die Grünen.
Das verwundere nur zum Teil. Durch die Pandemie hätten die öffentlichen Verkehrsmittel an Attraktivität eingebüßt. „Im eigenen Auto fühlen sich die Menschen offenbar sicherer. Zudem rächen sich die Sparmaßnahmen der Bahnbetreiber der letzten Jahre, international und national. Zugfahren ist wieder ‚lästiger‘ geworden. Man zahlt teures Geld für einen oft nur mittelmäßigen Service“, so die Grünen.
Den Preis für diese Fehlentwicklung würden die Menschen zahlen, die entlang der meistbefahrenen Routen leben: „Sie stöhnen unter Lärm, Abgasen, Feinstaub- und Stickoxidbelastung und erleben am eigenen Leib, was es heißt, den Klimawandel zu verdrängen.“
Die Landesregierung verkünde einerseits Botschaften zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Gleichzeitig werde der Flugverkehr ausgebaut und der Verkehr auf der Brennerautobahn expandiere. „Wie geht das alles zusammen?“, fragen die Grünen.
Der Mittsommerverkehr zeige auf, was passiere, wenn man zuschaue – „wie das Kaninchen“, das „auf die Schlange“ starre. Ein klarer Aktionsplan zur Eindämmung des Verkehrs auf der Brennerachse tue not, ebenso Vorschläge zur Kontingentierung, mit Maximalzahlen, die sich mit Gesundheitsargumenten wohl begründen lassen, fordern die Grünen. „Und der mühsame Kampf um eine Korridormaut ist noch nicht zu Ende; er ist im EU-Parlament mit aller Entschlossenheit zu führen. Die Alpen und ihre Bewohner verkraften keinen ewigen Anstieg des Verkehrs.“ Der Alpenraum sei Lebensraum und keine Transitschleuder, so die Grünen.