Von: luk
Meran – Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hat sich mit den Vor- und Nachteilen des zweigleisigen Ausbaus der Bahnstrecken Meran-Bozen auseinandergesetzt und seine Position bei der Anhörung im Südtiroler Landtag klar zum Ausdruck gebracht. “Das Projekt berücksichtigt alle Eigenschaften einer modernen Bahn-Infrastruktur, verbindet den Vinschgau und Meran wesentlich besser mit der Landeshauptstadt und ist ein Schlüsselprojekt für die Dekarbonisierung des Verkehrs.”
Obwohl das neue Bahnprojekt Meran-Bozen noch ganz am Anfang steht, zeichnen sich die übergeordneten Zielvorgaben schon jetzt gut ab. Zwischen den beiden größten Städten des Landes werden vier Züge pro Stunde verkehren, wobei zwei davon als Schnellzüge in 26 Minuten die Strecke schaffen werden. Dabei handelt es sich um die Vinschger Bahn, welche im Vinschgau alle Bahnhöfe anfährt, ab Meran dann als Schnellzug nach Bozen eilt. “Für die Meraner, Untermaiser und Vinschger Pendlerinnen und Pendler wäre dieser Fahrplan ein Quantensprung.”
“Natürlich gibt es noch viel Rede- und Klärungsbedarf. Momentan geht es um die Auswahl der besten Linienführung, weil die bestehende Strecke an zwei Stellen begradigt werden muss. Ohne die Begradigung bei Terlan und Burgstall wird es schwierig werden, die 26 Minuten Fahrtzeit zwischen Meran und Bozen zu erreichen. Dies ist aber eine unumstößliche Zielvorgabe, um die Vinschger und Meraner Bahn in den Südtirol-Takt der Brenner- und Pustertaler Linie zu integrieren. Noch gibt es aber verschiedene Projektvarianten, die gemeinsamen mit der betroffenen Bevölkerung zu diskutieren sind”, so der Dachverband.
Der zweigleisige Ausbau der Bahnlinie Meran-Bozen sei ein Jahrhundertprojekt und berge mehrere Chancen: “Der Projektierungs- und Umsetzungsprozess sollte in partizipative Weise erfolgen, die Betroffenen benötigen eine zuverlässige Anlaufstelle, die Auskunft geben und Fragen an die zuständigen Stellen vermitteln kann.”
“Die neue Bahnlinie wäre dann so attraktiv und leistungsfähig, dass wohl doppelt so viel Bürger wie heute vom Auto auf die Bahn umsteigen würden. Dies wäre ein sehr großer Beitrag für die CO2-Einsparung im Verkehr. Und drittens birgt dieses Projekt auch die Chance, echte ökologische Ausgleichsmaßnahmen an der Etsch umzusetzen“, stellt Geschäftsführer Hanspeter Staffler fest. “Denn große Infrastrukturprojekten müssen zukünftig auch von großen ökologischen Kompensationen begleitet werden.”
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