Von: mk
Meran – Meran geht auch dank des Team-K-Vorschlages, einen zweisprachigen Kindergarten als Zusatzangebot neben dem muttersprachlich deutschen und italienischen Kindergarten einzuführen, einen neuen Weg. Es soll in der Stadt ein bilingualer, also zweisprachiger Kindergarten als Pilotprojekt entstehen, der wissenschaftlich begleitet wird. Dieses Projekt, das von einer Arbeitsgruppe ausgearbeitet wurde, fand im Gemeinderat und bei der Meraner Stadtregierung eine breite Mehrheit. Doch schon kurz nach der Präsentation kommt das Veto der SVP aus Bozen.
„Bildungslandesrat Philipp Achammer packt dabei die Autonomie-Keule aus und schürt die Angst, dass ein zweisprachiges Modell der Todesstoß für den muttersprachlichen Unterricht sei“, kritisiert das Team K. Dabei sei klar kommuniziert worden, dass es sich beim Pilotprojekt um ein Zusatzangebot handle und keine einzige deutschsprachige Kindergartensektion verschwinden würde.
„Die Einführung eines bilingualen Kindergartens in Südtirol, d.h. paritätisch in beiden Landessprachen, ist ein wichtiger Schritt zur Förderung von Zweisprachigkeit, interkultureller Kompetenz und Gleichberechtigung. Im Kindergartenalltag werden nicht nur die Sprachkompetenzen der Kinder gefördert, sondern auch der Grundstein für eine integrative Gesellschaft gelegt, die auf Respekt und Verständnis basiert. Es ist daher an der Zeit, gemeinsam in die Zukunft unserer Kinder zu investieren und die kulturelle Vielfalt Südtirols als Stärke zu nutzen“, so Sabine Kiem, Gemeinderätin des Team K in Meran.
Wie schwer sich die SVP mit mehrsprachigen Bildungsangeboten und neuen Schulkonzepten und damit einer zeitgemäßen Bildungspolitik tue, zeige sich in der Kritik von bilingualen Schulmodellen, der Ablehnung der anerkannten Europäischen Schule, der zögerlichen Einführung der internationalen Schule und der Weigerung, das von der SVP selbst so hochgelobte ladinische paritätische Schulmodell auf die deutsche Schule umlegen zu wollen.
„Der bekannte Neurowissenschaftler Gerald Hüther sagte mir einmal in einem Gespräch, dass die Veränderung in der Schule hauptsächlich von den Eltern ausgehen müsse. Die Eltern schreiten schon seit Langem in Sachen zweisprachiger Kindergarten zur Tat und schreiben ihre Kinder in die Kindergärten der jeweils anderen Sprachgruppe ein. Die Bildungspolitik der SVP versucht weiterhin zu verhindern, was von Eltern für ihre Kinder gewünscht und praktiziert wird, ein mehrsprachiger Kindergarten. So entstehen jene Probleme in der Sprachkompetenz, wie wir sie später in der Grundschule, aber auch an den höheren Schulstufen erleben. Hier ist die Verantwortung ganz klar zu benennen und in der nicht mehr zeitgemäßen Bildungspolitik der SVP zu suchen. Die Angstrhetorik muss der Feststellung der Wissenschaft weichen, dass je mehr wir Sprachen lernen, desto besser werden unser Sprachbewusstsein und damit auch unsere Kompetenz in der Erstsprache. Mehrsprachige Menschen sind geistig flexibler, kulturell offener und generell besser gerüstet für die globalisierte Welt“, bricht auch der Landtagsabgeordnete Alex Ploner vom Team K eine Lanze für den zweisprachigen Kindergarten.
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