Von: First Avenue
Zeitungskioske waren im Lockdown einer der wenigen sozialen Treffpunkte und der Weg dorthin die einzige Routine im Tagesverlauf, die uns erhalten blieb. Diese Art von Kleinstunternehmen in unserer Nachbarschaft sind wegen der Digitalisierung der Medien häufig zur Schließung gezwungen oder sie erfinden sich neu, indem sie Dienste der Gemeindeämter übernehmen wie zum Beispiel jene des Standesamtes.
Das Südtiroler Unternehmen Rubner Haus hat am gestrigen Donnerstag der Stadt Mailand den ersten nachhaltigen Zeitungsstand überreicht. Die Gemeindeassesorin Cristina Tajani übergab die Schlüssel dazu den Betreibern Omar und Simona. Die Stadt Mailand will die Zukunft im Hinblick auf ökologische Nachhaltigkeit andenken.
An der Kreuzung von Via De Amicis und dem Corso Genova vor der historischen Konditorei Cucchi steht also seit gestern ein kleines Zeichen für zeitgemäße und intelligente städtische Raumgestaltung: Kunden können den neuen Rubner-Zeitungskiosk aus Holz und Stahl besuchen, der bewusst grau gestrichen wurde, im zurückhaltenden Stil der Mailänder.
Aber im Inneren “ist er voller Licht und Farben”, erklären Nicola Cappellari und Flavio Barban, die Architekten des ABC-Architekturstudios und Designer des Zeitungskioskprojekts, “wir wollten, dass es so komfortabel wie ein kleines Haus ist.” Omar und Simona bereichern weiterhin das Nachbarschaftsleben, als erste Öko-Zeitungshändler und stolze Kioskbesitzer.