Elektromobilität und biodynamische Landwirtschaft sind für das Weingut Manincor Ausdruck ganzheitlichen Denkens.

Weinbau und e-Mobility: e-Autos passen zur Gelassenheit – wie ein Glas Wein

Donnerstag, 07. Dezember 2017 | 14:06 Uhr
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Von: First Avenue

Rechts von uns ragen die Hänge der Mendel empor, links von uns erstrecken sich die nach Süden offenen und in Herbstfarben getränkten Hügel des Überetsch. Wir, das #greenmobilitybz-Team, sind neugierig auf das Treffen mit den Weinproduzenten Enzenberg.

Die besondere Kellerei liegt eingebettet zwischen dem Dorf Kaltern und dem Kalterer See. Seit über 400 Jahren wird hier Wein angebaut und gekeltert. Michael Graf Goëss-Enzenberg und seine Frau Sophie geben dieser Tradition ein zeitgemäßes Gesicht. 50 Hektar biodynamisch angebaute Weinberge sind nur die Spitze des sprichwörtlichen Eisberges. “Wir bauen nicht nur nachhaltig an, wir leben auch so” – erklärt Gräfin Sophie Goëss-Enzenberg.

Die gesamte Produktionsanlage wurde vor einigen Jahren neu gebaut und unter die Erde verlegt, damit sich der gesamte Bau nahtlos ins Landschaftsbild einfügt. Die Heizenergie kommt von der Erdwärmeanlage, das Holz für die Weinfässer von den eigenen Eichenwäldern und mit dem Holz der alten Weinfässer wurden Möbel angefertigt.

Arbeiten mit und für den Kreislauf

“Wir können leider noch nicht genügend Traktoren auf Elektroantrieb umstellen,” stellt Sophie Goëss-Enzenberg fest. Als Firmenwagen hatte Manincor aber bereits vor einigen Jahren einen kleinen BMW i3 angeschafft, um kurze Strecken möglichst nachhaltig zu bewältigen. “Leise und emissionsfrei zu fahren, ist ein fantastisches Erlebnis,” meint die gebürtige Wienerin. Um nach Wien zu fahren, sei der Zug aber das Verkehrsmittel ihrer Wahl.

Die Reichweite der Elektroautos ist noch eingeschränkt und eine Ladepause bei längeren Geschäftsreisen teil der Terminplanung. Auch jetzt noch, obwohl Manincor seinen E-Fuhrpark mit einem größeren Elektroauto aufgerüstet hat.

Die Unternehmer nimmt die Ladepausen auf längeren Geschäftsreisen mit Gelassenheit, um den Arbeitsalltag etwas zu entschleunigen. “Ich mache ab und wann eine kurze Rast, trinke eine Tasse Kaffee und schreibe ein paar E-Mails. Das Laden der Akkus ist weit aus weniger störend, als in der Presse oft argumentiert wird. Schlussendlich ist alles nur eine Sache der Planung – die Zeit bleibt immer dieselbe!”

Die maximalen Reichweiten von e-Autos sind im Vergleich zu Verbrennungsmotoren oft noch ein Hindernis für einen Umstieg bei Firmenfahrzeugen. Doch für kurze und mittlere Strecken (bis ca. 250 km, reale Reichweite) sind die emissionsfreien und leisen elektrobetriebenen PKWs eine echte Alternative. Vor allem für Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, sind e-Autos auch eine Möglichkeit Innovation und Fortschritt zu kommunizieren.

Das #greenmobilitybz-Team porträtiert Menschen in Südtirol, die nachhaltige Mobilität aktiv leben. Jeder vermeidet, verlagert oder verbessert den Verkehr auf seine eigene Art und Weise – wir alle können dazu beitragen. Das Land Südtirol unterstützt den Umstieg auf die Elektromobilität mit einer Ankaufprämie für E-Fahrzeuge und Heimladestationen. Mehr dazu unter www.greenmobility.bz.it #greenmobilitybz #101argumente