Von: apa
Die österreichischen 470er-Segler Lara Vadlau und Lukas Mähr haben am Samstag bei den Olympischen Spielen einen weiten Sprung nach vorne geschafft. Das ÖOC-Duo landete vor Marseille auf den Rängen drei und eins und verbesserte sich damit im Gesamtklassement von der 16. an die zweite Stelle. Weniger gut lief es für Lukas Haberl/Tanja Frank in der Nacra-17-Klasse. Das Duo erreichte in den ersten drei Wettfahrten die Plätze 16, 12 und 14, das ergibt Gesamtrang 16.
Am Sonntag stehen für Vadlau/Mähr und Haberl/Frank jeweils zwei Wettfahrten auf dem Programm. Vadlau zeigte sich für die weiteren Herausforderungen optimistisch, betonte aber auch: “Es ist aber absolut zu früh, jetzt auf die Gesamtwertung zu schauen. Ich kann versprechen, dass es bis zum Medal Race ganz, ganz knapp werden wird. Es ist wichtig, dass wir morgen wieder unsere Leistung auf das Wasser bringen.”
Für die nunmehrigen Medaillenanwärter hatte der Segelbewerb am Freitag mit einer Disqualifikation wegen eines Frühstarts denkbar schlecht begonnen. Daraus wurden Lehren gezogen. “Wir dürfen beim Start leider nicht mehr volles Risiko gehen, das hat man in der ersten Wettfahrt gesehen, wir sind als absolut letztes Boot rausgestartet”, erzählte Vadlau. Es folgte eine Aufholjagd. “Es war ein schwieriger Kampf, wieder in die Top fünf zu kommen. Wir waren lange Zeit weit hinten, haben aber bis zum Schluss nicht aufgegeben. Dass da am Ende ein dritter Rang rausschaut, dafür müssen wir eigentlich drei ‘Vater Unser’ beten”, meinte Vadlau.
Auch von Mähr fiel das Resümee positiv aus. “Dass wir auf der Vorwind heute so einen guten Speed gefahren sind, macht uns stolz. Dieser Teilbereich war in den letzten Monaten unsere Achillesferse. Aber wir haben das wohl ins Positive gedreht – vielleicht kann das für die nächsten Tage ein Plus sein”, vermutete Mähr. Ein möglicher Vorteil seien auch die vielen vorangegangenen Trainings im Olympia-Revier. “Welle, Wasser, Wind können wir in unseren bevorzugten Bedingungen schon super nutzen. Wir haben uns heute sehr wohl gefühlt, und dann flutscht es eben”, sagte der Vorarlberger.
Bei Haberl/Frank schlug der Stimmungsbarometer in die entgegengesetzte Richtung aus. “Hätten wir im Vorfeld Bedingungen genannt, die wir gar nicht haben wollen, wären das die heutigen gewesen. Wir sind ein leichtes Team, sind bei Mittel- und Leichtwind deutlich stärker”, erklärte Frank. Ihr und Haberl sei schon vor dem Start bewusst gewesen, “dass wir wahrscheinlich nicht in die Top-Platzierungen fahren werden. Dennoch: Die Einstellung hat gepasst, wir haben alles gegeben und um jeden Punkt gekämpft.”
Haberl betonte, es sei nicht alles schiefgelaufen. “Wir haben gekämpft. Es waren gute, aber auch schlechte Phasen dabei. Wir haben das Beste daraus gemacht. Wir haben noch neun Rennen zu bestreiten und werden die nächsten Tage genauso attackieren wie heute”, versprach Haberl.