In Paris werden Tausende Dopingproben genommen

6.000 Dopingtests bei Olympia geplant

Mittwoch, 24. Juli 2024 | 17:36 Uhr

Von: apa

Mit einem dichten Doping-Testnetz soll Olympia in Paris möglichst sauber gehalten werden. Zuständig für die Abwicklung der Kontrollen im Vorfeld und während der Sommerspiele ist wieder die vom IOC unabhängige Internationale Test-Agentur (ITA). Diese wird bis 11. August an den über 10.000 teilnehmenden Athleten rund 6.000 Tests durchführen, die allesamt im Pariser WADA-Labor analysiert werden. Es sind fast 1.000 Personen im Kampf gegen Doping im Einsatz.

300 Experten werden als Kontrollpersonal eingesetzt, sie werden von 600 geschulten Chaperons unterstützt. Die ITA arbeitet eng mit der Französischen Anti-Doping-Agentur (AFLD) zusammen. Es werden wie üblich Urin- und Blutproben genommen, außerdem setzt man verstärkt die Methode mittels getrockneter Blutstropfen ein.

Aber auch in den vergangenen Monaten wurde bereits eifrig getestet. Auf der Suche nach Dopingsündern hat die ITA unter potenziellen Olympiateilnehmern breit angelegte Testreihen durchgeführt, gleichzeitig wurden gezielten Kontrollen lanciert. Verdachtsfälle, Risikosportarten und Athleten aus Ländern mit zweifelhaftem Ruf standen besonders im Fokus. Dadurch wurden vor Olympiabeginn bereits einige Übeltäter aus dem Verkehr gezogen, große Namen waren aber nicht darunter. Parallel zu den Bemühungen der vom IOC beauftragten ITA läuft die Arbeit der nationalen Anti-Doping-Agenturen und Sportverbände, die ihr Augenmerk ebenfalls verstärkt auf Olympiakandidaten gelegt haben.

Insgesamt wurden im Olympia-Vorfeld weltweit 32.600 Tests an potenziellen Olympia-Teilnehmern durchgeführt, wie die ITA am Mittwoch bekanntgab. In 85 Fällen seien Verfahren wegen mutmaßlicher Dopingverstöße eingeleitet worden, einige davon sind noch nicht abgeschlossen.

Alle in Paris genommenen Proben werden für etwaige spätere Überprüfungen – mit verfeinerten oder neuen Methoden – für zehn Jahre aufbewahrt. Durch diese Nachtests kam man seit ihrer Einführung 2004 zahlreichen Betrügern nachträglich noch auf die Schliche. Alleine durch die neuerliche Untersuchung von 2.700 Proben der London-Spiele 2012 wurden nachträglich 31 Medaillen aberkannt, zusätzlich überführte man bis zum Ende der Zusatzanalysen im Jahr 2022 über 40 weitere Teilnehmer an den Sommerspielen in Großbritannien.

Am stärksten betroffen war mit 21 Verstößen bzw. 13 annullierten Medaillen Russland, das den Betrug mit dem Staatsdopingskandal 2014 in Sotschi noch weiter auf die Spitze trieb. Deswegen wurde das Land mit weitreichenden Sanktionen belegt, die bis Peking 2022 nachwirkten. In Paris ist Russland wegen der Ukraine-Krieg-Sanktionen nur mit einem sehr kleinen Aufgebot vertreten.

Kommentare

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1 Kommentar auf "6.000 Dopingtests bei Olympia geplant"


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Doolin
Doolin
Kinig
2 Tage 10 h

…Olympia bleibt sowieso ein Dopingfestival…nach Jahren werden Medaillen aberkannt, wo sich kein Mensch mehr daran erinnert…

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