Von: apa
Etwas mehr als 13 Monate nach seinem Kreuzbandriss hat Österreichs Fußball-Teamkapitän David Alaba am Sonntag sein Comeback gefeiert. Der 32-Jährige wurde beim 4:1-Sieg im Liga-Heimspiel von Real Madrid gegen Las Palmas in der 76. Minute unter frenetischem Jubel des Publikums für Antonio Rüdiger eingewechselt. Der ÖFB-Star hatte sich am 17. Dezember 2023 in einer Partie der spanischen LaLiga gegen Villarreal das Kreuzband im linken Knie gerissen.
“Ich bin sehr glücklich. Es ist ein besonderer Tag für mich. Ich habe lange auf diesen Moment gewartet, denn das letzte Jahr war sehr hart und lang”, sagte Alaba. Es sei sehr schön gewesen, wieder nach Hause zu kommen. “Ich danke den Fans.” Die Anhänger hatten schon auf dem Weg zum Aufwärmen lautstark geklatscht und den Wiener mit Sprechchören bedacht, das war dann auch bei der Einwechslung der Fall. Alaba richtete nach Schlusspfiff auch einen Dank an seine Teamkollegen, das Betreuerteam und das medizinische Personal für die Unterstützung in einer sehr schwierigen Zeit.
Alaba für Mbappe “toller Kerl”
Für Real kann Alaba als Winterzugang gesehen werden. Das in einer Zeit, in der die Madrilenen in der Abwehr ohnehin personelle Probleme haben. “Ich weiß, dass es schwierig für ihn war. Er ist ein toller Kerl und großartiger Spieler, der wichtig für uns sein wird. Wir sind sehr glücklich, dass er zurück ist”, äußerte sich Doppel-Torschütze Kylian Mbappe zu Alaba.
Dieser hatte nach seiner Verletzung noch auf eine EM-Teilnahme gehofft. Die Reha stellte sich aber als schwierig und langwierig heraus, ein Antreten beim Turnier im Sommer 2024 blieb illusorisch. Nach Deutschland reiste Alaba als “Non-playing Captain” dennoch mit, nahm in dieser Rolle an Trainerbesprechungen teil und war nahe dran an den Spielern. Eine Verbesserung am lädierten Knie stellte sich jedenfalls nur langsam ein. Einen Zeitpunkt für die Rückkehr wollten damals weder Real noch Alaba festlegen.
Wilde Spekulationen auf Weg zurück
Am 30. September stieg der Wiener wieder ins Lauftraining ein, einen Monat später war auch der Ball wieder dabei. Dazwischen gab es wilde Spekulationen über ein vorzeitiges Saisonende bis hin zu einem drohenden Karriereende. Von Alaba hieß es hingegen, dass Fortschritte zu bemerken wären. Kurz nach Silvester stellte Real-Trainer Carlo Ancelotti schließlich in Aussicht, dass die Rückkehr von Alaba noch im Jänner stattfinden werde.
Das Pflichtspiel-Comeback gelang nun nach 399 Tagen Zwangspause. Zuvor war er in den beiden Supercup-Duellen Anfang Jänner im Kader gestanden, aber nicht zum Einsatz gekommen. Vor dem Aufeinandertreffen mit Las Palmas hatte Ancelotti seinem Abwehrchef einen Einsatz in Aussicht gestellt. Der Beginn dieser Partie verlief dann nicht verheißungsvoll, da die Gäste nach 26 Sekunden durch Fabio Silva in Führung gingen. Sonst war von ihnen offensiv nichts zu sehen. Die “Königlichen” erholten sich schnell, spielten quasi auf ein Tor und schossen noch einen ungefährdeten Sieg heraus.
Mbappe schnürte Doppelpack
Kylian Mbappe verwandelte einen Elfer nach Foul an Rodrygo (18.) und traf via Direktabnahme ins Eck (36.). Es waren die Ligatore 11 und 12 im 18. Spiel, nach 29 Pflichtspielen hält der Franzose nun bei 17 Treffern. Zudem trugen sich auch Brahim Diaz (33.) und Rodrygo (57.) in die Schützenliste ein. Weitere Tore lagen in der Luft oder fielen auch, gleich drei wurden aber nach VAR-Studium wegen Abseits aberkannt. Alaba musste bei seinem Kurzeinsatz defensiv nicht seine Qualitäten zeigen, zu harmlos waren die ab der 64. Minute in Unterzahl agierenden Gäste, die noch nie bei Real gewinnen konnten.
“Wir haben sehr gut gespielt”, meinte Alaba. Die Ancelotti-Truppe (46 Punkte) übernahm mit dem dritten Ligasieg in Folge nach der 20. Runde die Tabellenführung vom Stadtrivalen Atletico (44), der am Samstag bei Leganes mit 0:1 verloren hatte. Der Dritte FC Barcelona liegt schon sieben Zähler zurück. Alabas Comeback gelang ausgerechnet bei der Generalprobe für einen Einsatz gegen ein österreichisches Team. Am kommenden Mittwoch ist Red Bull Salzburg in der vorletzten Runde der Ligaphase der Champions League im Estadio Santiago Bernabeu zu Gast.
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