Von: APA/Reuters/dpa
Die Deutsche Laura Siegemund hat am Mittwoch, dem vierten Tag der mit 58,29 Mio. Euro dotierten Australian Open, für eine große Überraschung gesorgt. Die 36-Jährige schaltete in Runde zwei als älteste Spielerin im Frauen-Einzel die als Nummer fünf gesetzte Olympiasiegerin Zheng Qinwen mit 7:6(3),6:3 aus. In der dritten Melbourne-Runde stehen hingegen Carlos Alcaraz (ESP-3), die Weltranglisten-Erste Aryna Sabalenka (BLR) und mit neuerlichem Satzverlust Novak Djokovic (SRB-7).
Der 37-jährige Serbe blieb nach dem 6:1,6:7(4),6:3,6:2 in der zweiten Runde gegen den portugiesischen Qualifikanten Jaime Faria auf Kurs 25. Major-Titel, womit er den alleinigen Allzeitrekord hätte. Mit dem Antreten am Mittwoch stellte er aber einen anderen Grand-Slam-Rekord auf. Mit seinem insgesamt 430. Major-Match überflügelte er die Schweizer Tennis-Ikone Roger Federer.
Djokovic auch in Runde zwei nicht makellos
“Ich bin gesegnet, dass ich heute einen weiteren Rekord aufstellen konnte”, sagte der 24-fache Major-Sieger. “Ich liebe diesen Sport, ich liebe Wettkämpfe.” Ob er gewinne oder verliere – eines sei bei ihm sicher, betonte Djokovic: “Dass ich immer mein Herz auf dem Platz lassen werde.”
Auch in der zweiten Runde zeigte er aber keine makellose Leistung und gab erneut einen Satz ab. Doch der haushohe Favorit fing sich wieder und beendete nach drei Stunden mit einem Ass das Match. In der dritten Runde wird der Weltranglisten-Siebente gegen den als Nummer 26 gesetzten Tschechen Tomas Machac wohl mehr Gegenwehr bekommen.
Alcaraz mit verbessertem Aufschlag
Carlos Alcaraz war gegen den Japaner Yoshihito Nishioka dominant und gab nur fünf Games ab. “Ich glaube, je weniger Zeit man bei Grand Slams auf dem Court verbringt, besonders zu Beginn, umso besser.” Mit dem Aufschlag war der Spanier, dem ein Titel bei den Australian Open zum Karriere-Grand-Slam noch fehlt, zufrieden. “Bin ich ein Aufschlag-Roboter?”, schrieb er nach u.a. 14 Assen scherzhaft als Abschlussbotschaft auf die Kameralinse. Alcaraz hat intensiv an seinem Service gearbeitet und seine Aufschlagbewegung leicht verändert. Der 21-Jährige trifft nun auf den Portugiesen Nuno Borges.
Mühelos weiter kam in der Night Session unter geschlossenem Dach der als Nummer zwei gesetzte Alexander Zverev. Der Deutsche, der seine Jagd auf seinen überfälligen ersten Major-Titel in Runde drei fortsetzt, ließ dem Spanier Pedro Martinez beim 6:1,6:4,6:1 keine Chance. Der als Nummer 6 gesetzte Norweger Casper Ruud musste hingegen schon wieder die Koffer packen. Für sein Zweitrunden-Aus sorgte ein weiterer starker Teenager, der 19-jährige Tscheche Jakub Mensik. Er siegte in vier Sätzen und schlug dabei 22 Asse und 62 Winner.
Gauff gelang Revanche – Drittrundenduell Osaka-Bencic
Bei den Frauen hatte die topgesetzte Aryna Sabalenka gegen die Spanierin Jessica Bouzas Maneiro beim 6:3,7:5 mehr Mühe, als es das Resultat aussagt. Sie lag im zweiten Satz schon 2:5 zurück. Nicht so gut kam Vorjahresfinalistin Zheng davon, das Aus gegen die Weltranglisten-97. Siegemund hatte kaum jemand erwartet. Die Deutsche jubelte nach ihrem Coup: “Ich weiß, dass ich auch gut spielen kann und ich wollte mir das auch selbst beweisen.”
Coco Gauff besiegte die Britin Jodie Burrage mit 6:3,7:5. Die als Nummer 3 gesetzte US-Amerikanerin hatte dabei bei einer 3:1-Führung im zweiten Satz plötzlich Mühe. Bereits zuvor hatte die zweifache Australian-Open-Siegerin Naomi Osaka die als Nummer 20 gesetzte Karolina Muchova (CZE) mit 1:6,6:1,6:3 ausgeschaltet und sich für die Niederlage bei den US Open revanchiert. “Ich bin froh, dass ich meine Revanche bekommen habe. Sie ist eine der schwierigsten Gegner da draußen”, sagte Osaka nachdem sie erstmals seit ihrer Babypause in eine dritte Major-Runde eingezogen ist. In dieser trifft sie auf Linz-Starterin und Olympiasiegerin Belinda Bencic, es wird ein Duell zweier junger Mütter auf der Tour.
“Österreicher”-Tag am Donnerstag
Mit Alexander Erler an der Seite des Deutschen Andreas Mies, Lucas Miedler mit dem Mexikaner Santiago Gonzalez und etwas überraschend auch mit Julia Grabher, die sich für ein Antreten mit der Britin Tara Moore entschieden hat, sind am Donnerstag gleich drei Österreicher im Doppeleinsatz.
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