Von: mk
Bozen – RIS-Chefermittler Giampietro Lago formuliert seine Gutachten immer sehr mit Bedacht, doch im Beweissicherungsverfahren vor Richter Walter Pelino sprach er am Donnerstag Klartext, berichtet da Tagblatt Dolomiten: Die hohe DNA-Dichte in der Urin-Probe von Alex Schwazer sei „eindeutig eine Anomalie“.
Schwazer-Verteidiger Gerhard Brandstätter hat ein neues Gutachten beantragt, um zu klären, wie diese Anomalie zustande kommen konnte. Der Richter hat sich die Entscheidung vorbehalten und wird sie voraussichtlich in den nächsten Tagen treffen. Dies gilt auch für den zweiten Antrag der Verteidigung, die ominösen „Komplott“-E-Mails über ein Rechtshilfeersuchen zum Absender rückverfolgen zu lassen.
Souverän stand Richter Walter Pelino einem Verfahren vor, das von für Bozen außergewöhnlichem Medienrummel begleitet war: Rund 30 Journalisten, Kameraleute und Fotografen, die zum Teil auch aus Deutschland gekommen waren, harrten bis nach 21.00 Uhr im Schwurgerichtssaal aus.
Alex Schwazer ist wieder persönlich erschienen – ebenso wie Anti-Doping-Kämpfer Sandro Donati. Vor der Verhandlung erklärte Donati, er werde „auspacken, solange man mir keine Pistole in den Mund hält. Ich werde auch auf Schadenersatz klagen. Alex will unbedingt die Wahrheit wissen, ich will es auch.“
Donati hatte Schwazer trainiert, als dessen Karriere wegen des zweiten Doping-Vorwurfs ein jähes Ende nahm.
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