Dominik Windisch in den Punkterängen

Anton Shipulin steigt zum Antholz-König auf

Freitag, 20. Januar 2017 | 19:30 Uhr

Von: luk

 

Antholz – In der Südtirol Arena war am Freitag alles angerichtet für den elften Saisonsieg von Weltcup-Dominator Martin Fourcade. Doch am Ende jubelte mit Anton Shipulin einer seiner ärgsten Widersacher vom Siegerpodium. Die italienischen Lokalmatadoren verpassten allesamt die Spitzenränge.

Anton Shipulin und Antholz. Es ist eine Erfolgsgeschichte ohne Ende. Der 29-jährige aus Jekaterinburg feierte im Einzelwettkampf der Männer seinen neunten Weltcupsieg, den fünften am Fuße des Hochgalls. Somit zog er mit Simon Schempp gleich, der in Antholz ebenfalls bereits fünf Mal jubelte, heute aber nicht über Rang fünf hinauskam.

Shipulin zeigte auf der 20 Kilometer langen Strecke keine Schwächen und zielte am Schießstand nur ein Mal daneben. Schließlich passierte er nach 50:38,1 Minuten die Ziellinie. An dieser Zeit bissen sich sämtliche Konkurrenten die Zähne aus, angefangen beim großen Favoriten, Martin Fourcade.

Dem überlegenen Weltcup-Führenden aus Frankreich wurden nach seinen Fehlschüssen zwei Strafminuten aufgebrummt. Er war am Ende um 41 Sekunden langsamer als Shipulin, verbuchte aber dennoch seine 13. Podiumsplatzierung im 14. Saisonrennen. Fourcade ließ den Ukrainer Sergey Semenov hinter sich, der seinerseits die dritte Top-3-Platzierung seiner Karriere einfuhr. Norwegens Altstar Ole Einar Bjørndalen verpasste als Viertplatzierte nur knapp die Podiumsränge.

Dominik Windisch in den Punkterängen

Als bester Athlet der Gastgebernation schnitt der Oberrasner Dominik Windisch ab. Auf seiner Hausstrecke belegte er den 24. Rang, nachdem er am Schießstand vier Scheiben stehen ließ. Die weiteren Italiener verpassten allesamt die Punkteränge: Thomas Bormolini wurde 68., Weltcup-Debütant Rudy Zini belegte den 94. Rang, während sich Giuseppe Montello mit Platz 100 zufrieden geben musste. Der Südtiroler Lukas Hofer sagte seinen Start unmittelbar vor dem Rennen krankheitsbedingt ab.

 

Ergebnisse Biathlon-Weltcup in Antholz (ITA):

Einzelwettkampf 20 km, Männer

1. Anton Shipulin (RUS) 50:38,1 Minuten (1 Fehlschuss)

2. Martin Fourcade (FRA) +41,0 Sekunden (2)

3. Sergey Semenov (UKR) +56,8 (1)

4. Ole Einar Bjørndalen (NOR) +1:04,9 (1)

5. Simon Schempp (GER) +1:09,8 (2)

6. Krasimir Anev (BUL) +1:15,6 (1)

7. Maxim Tsvetkov (RUS) +1:28,7 (1)

8. Michal Krcmar (CZE) +1:29,8 (1)

9. Arnd Peiffer (GER) +1:30,4 (2)

10. Lowell Bailey (USA) +1:39,1 (1)

24. Dominik Windisch (ITA) +3:29,9 (4)

68. Thomas Bormolini (ITA) +6:25,4 (4)

94. Rudy Zini (ITA) +9:05,6 (5)

100. Giuseppe Montello (ITA) +10:06,4 (7)

 

 

Die Stimmen zum Rennen

Dass man Anton Shipulin in Antholz immer auf dem Zettel haben sollte, hat der Russe am Freitagnachmittag im Einzelwettkampf der Männer einmal mehr eindrucksvoll untermauert. Der 29-Jährige kletterte in der Südtirol Arena auf das höchste Treppchen des Podests, vor Weltcup-Dominator Martin Fourcade (Frankreich) und dem Ukrainer Sergey Semenov. Hier die Stimmen der Protagonisten, sowie von Lokalmatador Dominik Windisch.

 

Anton Shipulin (RUS), Sieger: Ich freue mich sehr über meinen ersten Saisonsieg und möchte meinen Fans danken, die mich hier so angefeuert haben. Ich mag Antholz als Weltcuport, die Atmosphäre hier ist ganz speziell.  Rico Gross hat einen großen Anteil an meinem Erfolg. Weil er selbst ein grandioser Athlet war, gibt er uns viele wertvolle Tipps und hilft der gesamten Mannschaft weiter.

 

Martin Fourcade (FRA), Platz zwei: Nach zwei Wochen in Oberhof und Ruhpolding war es heute sehr hart in der Höhe zu laufen. Ich habe mich sehr gut gefühlt, aber trotzdem war es extrem mühsam. Warum Antholz die Weltcupstation ist, wo ich am wenigsten Siege eingefahren habe? Ich denke, dass ich zum einen ein wenig Pech habe, zum anderen aber auch oft schlechte Leistungen zeigte. In den vergangenen beiden Jahren musste ich im Sprint immer von weit hinten starten und bin trotzdem noch Fünfter, bzw. Vierter geworden. Wenn zwei ein Einzelrennen gewesen wären, dann hätte ich wahrscheinlich gewonnen. Die Staffel werde ich auslassen, damit ich in Massenstart vielleicht wieder einmal hier den Sieg davontragen kann.

 

Sergey Semenov (UKR), Platz drei: Gestern beim Teammeeting haben wir uns den letzten Einzelwettkampf hier in Antholz vor Augen gehalten. In der Saison 2009/10 hat mein Landsmann Sergej Sednev hier gewonnen und da hab ich mir gedacht ‚warum sollte sich nicht auch für mich ein gutes Ergebnis ausgehen?‘ Antholz ist vor allem für das Schießen eine ganz besondere Station, zum einen wegen der Höhenlage, zum anderen wegen des letzten Anstiegs vor dem Schießstand. Ich wusste, dass ich gut schießen muss, um hier die Chance auf ein Topresultat zu haben. Ich hatte sehr viel Selbstvertrauen und deshalb kommt das Podium nicht unbedingt überraschend.

 

Dominik Windisch (ITA), Platz 24: Ich bin nicht ganz unzufrieden, weil mein Ziel war, ruhig zu arbeiten. Es war in den letzten Tagen ein wenig hektisch, aber ich habe trotzdem sehr konzentriert agiert. Meine Leistung auf den Skiern war ebenfalls in Ordnung. Das stimmt mich zufrieden. Ein Fehler pro Serie ist jedoch zu viel. Um ganz vorne zu landen musst du möglichst fehlerfrei schießen.

Bezirk: Pustertal