Weltcup der Rennrodler auf Naturbahn im Passeiertal

Auf der Bergkristallbahn lassen die Top-Favoriten nichts anbrennen

Freitag, 15. Januar 2021 | 17:32 Uhr

Von: luk

Passeiertal – Gleich drei Entscheidungen gab es am ersten Wettkampftag beim Weltcup der Rennrodler auf Naturbahn im Passeiertal. Dabei hatten jene Athletinnen und Athleten die Nase vorne, mit denen man bereits im Vorfeld im Kampf um den Sieg gerechnet hatte. Bei den Einsitzern der Frauen setzte sich die Passeirer Lokalmatadorin Evelin Lanthaler durch, bei den Männern holte sich der Ötztaler Thomas Kammerlander bei seinem Comeback den Sieg und die Doppelsitzer-Entscheidung ging an die Südtiroler Patrick Pigneter/Florian Clara.

An Spannung kaum zu überbieten war dabei die Frauen-Konkurrenz. Vor der Entscheidung lagen nach dem ersten Lauf drei „Azzurre“ an der Spitze, getrennt nur durch einen Zeitabstand von 0,13 Sekunden: Auf dem ersten Rang die zeitgleichen Greta Pinggera (Laas) und Evelin Lanthaler (Passeier), dahinter Daniela Mittermair (Deutschnofen) in Lauerstellung. Im Finale zündete Lanthaler auf ihrer Heimbahn den Turbo, stellte in 56,25 Sekunden Bestzeit auf und gewann ihr 29. Weltcuprennen mit einer Gesamtzeit von 1.53,63 Minuten vor Pinggera (+0,67) und Mittermair (+0,80). Für Mittermair handelte es sich um das zweite Weltcup-Podium, nachdem sie bereits beim Auftakt in Winterleiten Rang drei belegt hatte. Beste Nicht-Südtirolerin war die Russin Ekaterina Lavrenteva, die Rang vier einnahm. In der Gesamtwertung bleibt Lanthaler mit drei Siegen in drei Rennen unangefochten an der Spitze.

Mit zwei Mal Laufbestzeit holte sich Thomas Kammerlander (Österreich) den Tagessieg bei den Einsitzern der Männer. Im ersten Durchgang bewältigte der Ötztaler die 870 Meter lange Bergkristallbahn in 55,08 Sekunden und war in der Entscheidung sogar um 0,11 Sekunden schneller. Mit einer Gesamtzeit von 1.50.05 Minuten verwies er den Völser Patrick Pigneter, der 0,83 Sekunden auf Kammerlander einbüßte auf den zweiten Platz. Das Podium komplettierten die zeitgleichen Alex Gruber (Villanders) und der Österreicher Michael Scheikl, denen ein Rückstand von 1,03 Sekunden zu Buche stand. Scheikl, der beim Weltcup-Auftakt in Winterleiten zwei Rennen gewonnen hatte, bleibt Träger des Gelben Trikots.

Südtiroler Doppelsieg auch bei den Doppelsitzern

Abgeschlossen wurde der erste Wettkampftag, der aufgrund ergiebiger Schneefälle mit einer halben Stunde Verspätung begonnen hatte, mit den Doppelsitzern. Hier setzten sich am frühen Nachmittag die Südtiroler Patrick Pigneter (Völs)/Florian Clara (Campill) durch, die nach ihrem dritten Saisonsieg dem zwölften Gesamterfolg in dieser Disziplin entgegensteuern. Im Passeiertal verwies das erfolgsverwöhnte Gespann mit einer Zeit von 1.56,04 Minuten die Teamkollegen Patrick Lambacher/Matthias Lambacher, sowie Pavel Porshnev/Ivan Lazarev aus Russland auf die Plätze.

Am Samstag stehen neuerlich zwei Entscheidungen an. Um 11.15 Uhr werden im Finallauf der Doppelsitzer die Sieger gekürt, um 12 Uhr steigt hingegen das Finale bei den Einsitzern der Frauen. Die Rennen werden neuerlich im Livestream auf der Webseite des Internationalen Rodelverbandes FIL übertragen: https://www.fil-luge.org/de/live-streaming-naturbahn

Die Stimmen der Sieger:

Evelin Lanthaler (Italien/Einsitzer Frauen): Heute war ich nicht ich selbst. Mit dem ersten Durchgang bin ich überhaupt nicht zufrieden, das Finale war wesentlich besser – aber auch nicht perfekt. Vielleicht habe ich mich einfach zu sehr unter Druck gesetzt. Dafür war das Rennen heute extrem spannend und natürlich bin ich froh, dass es am Ende mit dem 29. Weltcupsieg geklappt hat. Ein großes Kompliment geht an die Pistenarbeiter, die durchgehend gearbeitet haben und trotz des vielen Neuschnees für gute Bedingungen gesorgt haben.

Thomas Kammerlander (Österreich/Einsitzer Männer): Ich bin kürzlich Vater einer Tochter geworden und deshalb ist das Wichtigste, dass die Geburt gut verlaufen ist und es Frau und Kind gut geht. Mit dem heutigen Rennen bin ich zufrieden. Es war natürlich schade, dass ich den Weltcupauftakt auslassen musste, weil ich gut in Form war und bin. Deshalb liegt der Fokus auf diesen Rennen hier im Passeiertal und auf der Heim-WM in Umhausen.

Patrick Pigneter/Florian Clara (Italien/Doppelsitzer): Im ersten Lauf waren wir super unterwegs, haben uns aber die Schiene an der Rodel beschädigt und deshalb viel Zeit verloren. Im zweiten Durchgang war es dann nicht ganz einfach, mit weniger eingefahrenem Material zu starten. Trotzdem sind wir mit dem Sieg natürlich sehr zufrieden.

 

Weltcup der Rennrodler auf Naturbahn im Passeiertal – Ergebnisse

Einsitzer Frauen

1. Evelin Lanthaler ITA/Passeier 1.53,63

2. Greta Pinggera ITA/Laas 1.54,30

3. Daniela Mittermair ITA/Deutschnofen 1.54,43

4. Ekaterina Lavrenteva RUS 1.54,86

5. Tina Unterberger AUT 1.55,03

 

Einsitzer Männer

1. Thomas Kammerlander AUT 1.50,05

2. Patrick Pigneter ITA/Völs 1.50,88

3. Alex Gruber ITA/Villanders 1.51,08

3. Michael Scheikl AUT 1.51,08

5. Stefan Federer ITA/Völs 1.51,92

 

Doppelsitzer

1. Patrick Pigneter/Florian Clara ITA 1.56,04

2. Patrick Lambacher/Matthias Lambacher ITA 1.56,65

3. Pavel Porshnev/Ivan Lazarev RUS 1.56,83

4. Fabian Achenrainer/Simon Achenrainer AUT 1.57,02

5. Christoph Regensburger/Dominik Holzknecht AUT 1.57,74

 

Weltcup der Rennrodler auf Naturbahn im Passeiertal – Programm

Samstag, 16. Jänner (Weltcup 2)

10.00 Doppelsitzer (1. Durchgang)

10.30 Einsitzer Frauen (1. Durchgang)

11.15 Doppelsitzer (Finale)

12.00 Einsitzer Frauen (Finale)

 

Sonntag, 17. Jänner (Weltcup 2)

9.30 Einsitzer Männer (1. Durchgang)

11.00 Einsitzer Männer (Finale)

12.45 Teamwettbewerb

 

 

Bezirk: Bozen