Von: mk
Innichen – Der Skicross-Klassiker in Innichen ist am Montagmittag bei neuerlich perfekten äußeren Verhältnissen mit der zweiten Entscheidung zu Ende gegangen. Das Männer-Finale gewann der Franzose Bastien Midol, der mit einem beherzten Überholmanöver im Zielhang einen Zweifacherfolg des Schweizers Ryan Regez verhinderte. Bei den Frauen führte hingegen kein Weg an der Schwedin Sandra Naeslund vorbei, die neuerlich alle drei Läufe souverän für sich entschied. Als bester „Azzurro“ landete der Trentiner Simone Deromedis auf dem achten Platz.
Auch der zweite Finaltag ging bei strahlendem Sonnenschein in der Region 3 Zinnen Dolomiten über die Bühne. Und beinahe wäre er mit den Siegern der Entscheidung vom Sonntag zu Ende gegangen. Den fünften Weltcupsieg von Ryan Regez verhinderte aber der Franzose Bastien Midol, der im Finale lange im Windschatten des Eidgenossen blieb und im Zielhang mit einem gekonnten Überholmanöver an ihm vorbeischoss. Für den 31-Jährigen aus der Biathlonhochburg Le Grand Bornand war es der fünfte Erfolg im Weltcup und der erste in Innichen, nachdem er in der Region 3 Zinnen Dolomiten vier Mal auf dem zweiten Platz gelandet war. Damit glückte Midol auch die Revanche für Sonntag, wo er Regez den Vortritt hatte lassen müssen.
„Es war heute ein herausragender Tag für mich – wie immer, wenn ich hier in Innichen bin. Ich liebe diese Piste, den Ort. Es ist mir jedes Mal eine große Freude, wenn wie hierher zurückkehren. Jetzt geht es für uns nach Hause und nach der Weihnachtspause werden wir den Weltcup in Kanada fortsetzen“, sagte der neue Gesamtweltcupführende.
Deromedis mit Rang acht zufrieden
Die Ränge drei und vier bekleideten am zweiten Finaltag in Innichen mit Tobias Baur und Romain Detraz zwei weitere Schweizer. Das kleine Finale entschied indessen der Kanadier Kevin Drury für sich, der bereits am Sonntag an fünfter Stelle gelandet war. Platz acht wurde es hingegen für Simone Deromedis (Taio), der sich zufrieden zeigte: „Heute ist es deutlich besser gegangen, als gestern. Bis zum Halbfinale bin ich zwei sehr gute Läufe gefahren. Dort habe ich dann gleich nach dem Start einen Fehler gemacht und der hat mir die Konzentration geraubt. Und wenn der Fokus erst einmal weg ist, dann wird es schwierig. Aber der achte Platz ist ein gutes Ergebnis.“
Bereits im Achtelfinale war hingegen für Dominik Zuech aus Lana Endstation. „Ich weiß, dass ich schnell bin. Leider hatte ich in den vergangenen beiden Tagen das Glück nicht unbedingt auf meiner Seite. Heute ging bei einem Überholmanöver ein Sprung zu weit und danach wurde ich abgedrängt. In solchen Situationen fehlt mir dann einfach noch ein wenig die Erfahrung. Aber ich taste mich Schritt für Schritt heran an die Weltspitze“, sagte Zuech.
Naeslund dominiert die Szene nach Belieben
Bei den Frauen feierte Sandra Naeslund den fünften Sieg im sechsten Saisonrennen und wiederholte ihren Triumph am Haunold vom Sonntag auf souveräne Art und Weise. Im Viertel- und Halbfinale, sowie in der Entscheidung konnte der 25-jährigen Schwedin keine Gegnerin auch nur ansatzweise das Wasser reichen. Für die zweimalige Weltmeisterin handelte es sich um den insgesamt 21. Einzel-Weltcupsieg in ihrer Karriere (im 86. Rennen) und den vierten in der Region 3 Zinnen Dolomiten. „Ich mag die Strecke. Die Bedingungen sind einfach perfekt. Ausschlaggebend waren sicher meine guten Starts. Es war sehr anstrengend, aber ich bin sehr happy, wie alles gelaufen ist“, sagte Naeslund im Ziel.
Auf dem zweiten Platz landete wie schon am Sonntag die Schweizerin Fanny Smith. Die 29-Jährige aus der Schweiz bestritt in Innichen ihr bereits 120. Weltcuprennen und stand zum 61. Mal auf dem Stockerl. Das Podium beim Südtiroler Skicross-Klassiker komplettierte Olympiasiegerin Marielle Thompson. Die 29-Jährige aus Whistler in Kanada durfte sich auf dem selektiven Parcours am Haunold über ihr 49. Podium im 104. Weltcuprennen freuen. Rang vier belegte Thompsons Landsfrau Hannah Schmidt und auch im „kleinen“ Finale jubelte mit Courtney Hoffos eine Athletin aus Kanada.
Galli erneut beste Rennläuferin des italienischen Teams
Weltcuppunkte gab es auch für die beiden „Azzurre“ Jole Galli (9./Livigno) und Lucrezia Fantelli (13./Dimaro Folgarida), die im Viertelfinale den Kürzeren zogen. „Heute hatte ich im Viertelfinale ein sehr schwieriges Heat mit Fanny Smith und Marielle Thompson. Aber ich lerne von Rennen zu Rennen dazu. Und ich hoffe, dass ich das Gelernte dann in den nächsten Wettkämpfen in die Tat umsetzen kann“, sagte Galli. Sehr selbstkritisch äußerte sich hingegen Fantelli. „Ich bin mit meinem Abschneiden hier in Innichen überhaupt nicht zufrieden. Es gibt noch viel zu tun, vor allem an meiner Einstellung muss ich arbeiten.“
Zufrieden Bilanz zogen hingegen die Veranstalter vom WSV Innichen nach insgesamt vier Tagen Weltklasse-Skicross. „Wir können auf einen sehr gelungenen Weltcup zurückblicken. Die Pistenbedingungen am Haunold in der Region 3 Zinnen Dolomiten waren exzellent, das Wetter war sehr schön, die einzelnen Läufe konnten wir ohne größere Zwischenfälle und gröbere Verletzungen abwickeln. Wir hatten dank der Liveübertragung in 17 verschiedene Länder und der unzähligen TV-Berichte eine hervorragende Werbung – für unsere Region, aber auch für das restliche Südtirol. Unser Dank geht an die vielen freiwilligen Helfer und unsere Sponsoren, ohne deren Unterstützung ein Event dieser Größenordnung nicht möglich wäre“, erklärte das Organisationskomitee um Gabriel Fauster abschließend.
Audi FIS Ski Cross Weltcup 3 Zinnen Dolomiten in Innichen – Finale 2
Ergebnisse Männer:
1. Bastien Midol FRA
2. Ryan Regez SUI
3. Tobias Baur SUI
4. Romain Detraz SUI
5. Kevin Drury CAN
6. Joos Berry SUI
7. Robert Winkler AUT
8. Simone Deromedis ITA
Ergebnisse Frauen:
1. Sandra Naeslund SWE
2. Fanny Smith SUI
3. Marielle Thompson CAN
4. Hannah Schmidt CAN
5. Courtney Hoffos CAN
6. Brittany Phelan CAN
7. Nikol Kucerova CZE
8. Jade Grillet Aubert FRA