Von: APA/dpa/Reuters
Kein glanzvoller Auftritt, aber ins Achtelfinale der Fußball-Champions-League aufgestiegen: Der FC Bayern hat die Hürde Celtic Glasgow mit etwas Bauchweh genommen. Erst “Joker” Alphonso Davies mit dem 1:1 in der 94. Minute bewahrte sein Team am Dienstag vor einer Verlängerung. “Schlussendlich sind wir einfach froh, dass wir in die nächste Runde eingezogen sind”, sagte der 24-Jährige. Konrad Laimer ist so weiter im Bewerb vertreten. Für Adi Hütter und Stefan Posch kam das Aus.
Das in der Münchner Allianz Arena angesetzte Finale treibt Laimer und Co. an. Umso wichtiger war es, nicht frühzeitig zu scheitern. Den mageren Auftritt vor allem vor der Pause konnten die Protagonisten aufseiten der Heimischen verschmerzen. “Am Ende zählt, dass wir weitergekommen sind”, betonte Bayern-Trainer Vincent Kompany. Das unterstrich auch Tormann Manuel Neuer: “Das war eine starke mentale Leistung und wir können stolz darauf sein, wie viel Einsatz wir gezeigt haben. Die Erleichterung über das Weiterkommen überwiegt.”
Zwei Remis wie Siege
Das zweite Remis in Folge war wie das schmeichelhafte 0:0 in der Liga am Samstag bei Titelverteidiger Bayer Leverkusen Gold wert. In der Meisterschaft konnte der härteste Rivale nach der 22. Runde acht Punkte auf Distanz gehalten werden. Beide Remis nach zuvor fünf Pflichtspielsiegen fühlten sich also wie weitere Erfolge an. “In den letzten sechs Tagen und den drei Spielen ging es einfach darum, Ergebnisse zu erzielen und das haben wir geschafft. Deswegen sind wir sehr glücklich”, sagte Mittelfeldspieler Leon Goretzka. Dass man “nicht die absolute Dominanz” ausgestrahlt habe, sei verschmerzbar, ergänzte Neuer.
Das dank Davies, der bei seinem Comeback nach einem vor vier Wochen erlittenen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel ab der 64. Minute entscheidende Impulse brachte. “Wir haben sofort gesehen, was er der Mannschaft bietet. Das war wichtig für uns”, erläuterte Kompany. Auch für den Club, da erst kürzlich die kostspielige Vertragsverlängerung mit dem Kanadier bis 2030 verkündet worden war. “Er ist ein Spieler, der den Unterschied machen kann, er schwebt vor Selbstvertrauen”, sagte Sportvorstand Max Eberl.
Kane-Ausfalldauer nicht bekannt
Kleine Sorgen haben die Münchner hingegen wegen Harry Kane. Der Stürmerstar wurde zur Pause wegen Wadenproblemen ausgetauscht, er hatte schon zuvor nicht richtig sprinten können. Leichte Entwarnung gab es am Mittwoch insofern, dass der 31-Jährige nur “in den kommenden Tagen kürzertreten” müsse. Sein Einsatz am Sonntag im Ligaspiel gegen Frankfurt ist fraglich, ein längerer Ausfall wird es wohl nicht. Verletzt hatte sich der Engländer schon gegen Leverkusen. Im Wadenmuskel sei es infolge eines Schlages auf den Unterschenkel zu einer Einblutung gekommen, berichteten die Münchner.
Laimer war am Dienstag nur Ersatz, die nächste Möglichkeit für europäische Einsätze bietet sich im Achtelfinale der “Königsklasse” gegen Leverkusen oder Atletico Madrid. Celtic muss sich auf die Liga fokussieren. “Wir haben eine super Leistung gezeigt und lange geführt. Umso bitterer ist es natürlich, so auszuscheiden”, verlautete Celtics Ex-Rapidler und Torschütze Nicolas Kühn. Wie er war auch Brendan Rodgers stolz auf das Team. “Sie haben alles auf dem Platz gelassen”, sagte Celtics Trainer. Aufgrund des Hinspiel-1:2 war das nicht genug.
Monaco machte “zu viele einfache Fehler”
Für AS Monaco reichte ein 3:3 bei Benfica Lissabon nach dem Hinspiel-0:1 nicht. Die Rückkehr der Monegassen in die “Königsklasse” endete daher früher als erhofft, vor allem auch von Hütter. “Das ist eine richtige Enttäuschung, dass wir hier ausgeschieden sind, nach einem sehr starken Spiel, speziell in der ersten Halbzeit”, meinte der Vorarlberger. Die Benfica-Fans hätten aufgrund Monacos Stärke gegen die eigene Mannschaft gepfiffen. “Wir haben zu viele Chancen liegen gelassen und zu viele einfache Fehler gemacht. Auf diesem Niveau ist das zu viel”, monierte Hütter. Beide Spiele zusammengerechnet hätte es sich seine Truppe “verdient”, aufzusteigen. “Wir müssen so schnell wie möglich die Köpfe hochkriegen”, forderte der 55-Jährige. Am Samstag wartet auswärts in der Liga der Fünfte Lille auf den Vierten.
Einen Rückschlag setzte es mit Posch für einen weiteren Österreicher. Der 27-Jährige hatte beim Hinspiel-1:2 von Atalanta Bergamo gegen Club Brügge nicht fehlerfrei agiert und durfte am Dienstag erst in der 77. Minute ran. Am Ende hieß es 1:3, aufgrund von drei Gegentoren vor der Pause. Der von Bologna ausgeliehene Steirer hätte sich seinen europäischen Start beim neuen Club anders vorgestellt. “Sie haben jede Chance genützt. Wir haben viele Möglichkeiten vergeben. Es war einfach nicht unsere Nacht. Die erste Hälfte hat sich aus unserer Sicht abgespielt wie ein schlechter Film”, resümierte der ÖFB-Teamspieler.
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