Von: apa
Bereits zum 27. Mal geht in dieser Woche das von Hannes Jagerhofer ausgerichtete Beachvolleyball-Event über die Bühne. Vor dem Startschuss des Elite-16-Turniers am (heutigen) Dienstag wurde die Veranstaltung, die nach 20 Jahren Klagenfurt zum siebenten Mal in Wien stattfindet, von allen Seiten mit Lobeshymnen zugeschüttet. “Wir betrachten Wien als Benchmark für unsere Events, ohne Zweifel”, sagte FIVB-Beachvolleyball-Direktor Yu Cao im Rahmen der Auftaktpressekonferenz.
Auch die anwesenden Athletinnen und Athleten waren sich einig: Wien ist die Nummer eins. “Es ist unser Lieblingsturnier. Ich glaube wir können im Namen aller sagen, dass es das größte Turnier ist, dass es je geben wird”, erklärte Olympiasieger Anders Mol, der mit Partner Christian Sörum nach dem fünften Wien-Sieg greift. Auch die topgesetzten Lettinnen Tina Graudina/Anastasija Samoilova sehen in dem Event “eines der besten Beispiele für ein super organisiertes Turnier.”
Noch größer ist die Vorfreude bei den heimischen Teams. Mit den Klinger-Schwestern sowie Julian Hörl/Alexander Horst messen sich zwei ÖVV-Teams mit den Weltbesten der Sportart im Hauptfeld. Für Routinier Horst, der mit dem Vize-WM-Titel 2017 in Wien den größten Erfolg seiner Karriere feierte, sei das Event “mindestens gleichbedeutend wie Olympia”. Auch Ronja Klinger freute sich auf den Hexenkessel am Heumarkt: “Wir sind so glücklich, beim besten Turnier der Welt zu spielen.”
Lob und auch Unterstützung gab es vonseiten der Politik. Laut Sportminister Werner Kogler sei das Beach-Event ein “Ereignis, wo es fröhlich, freudig, laut zugeht, aber gleichzeitig auch friedlich. Und es ist es schon gut, dass man die Zusammenhaltsignale aus der Gesellschaft heraus spürt, davon brauchen wir mehr.”
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt vor Turnierstart dennoch. Aufgrund des Termins unmittelbar vor Olympia (Start der Beachvolleyball-Bewerbe am 27. Juli) kam es kurzfristig zu einigen Absagen. Bei den Männern zogen die Brasilianer Evandro/Arthur sowie die tschechische Weltmeister Ondrej Perusic/David Schweiner ihr Antreten zurück. Dennoch schlagen 16 der 24 Olympia-Duos in Wien auf. Bei den Frauen sind es immerhin neun, auch weil mit den Europameisterinnen Tanja Hüberli/Nina Brunner aus der Schweiz und den Brasilianerinnen Duda/Ana Patricia die beiden topgesetzten Teams absagten.
Veranstalter Jagerhofer zeigte sich trotz der Absagen mit dem Teilnehmerfeld zufrieden. “Wir sind so knapp vor Olympia, da haben wir uns gedacht: Wie werden die Teams reagieren, wer wird kommen? Es gibt ja viele Argumente, warum man so ein Turnier auslassen könnte”, erklärte der 62-Jährige. Gespielt wird im Vergleich zu den Corona-Jahren am Heumarkt in einer Arena, die wieder über klassische Tribünen verfügt und Platz für 4.000 Besucher bietet. “Es ist diesmal kein Staatsoper-ähnliches Gebäude. Das Stadion ist nur minimal kleiner als auf der Donauinsel. Man kann sich vorstellen, was da wieder los ist”, sagte Jagerhofer.
Der Startschuss erfolgt am (heutigen) Dienstag mit der Qualifikation der Frauen. Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig und Franziska Friedl/Anja Trailovic kämpfen aus rot-weiß-roter Sicht um einen der begehrten 16 Plätze im Hauptbewerb. Am Mittwoch bestreiten die ÖVV-Duos Mathias Seiser/Philipp Waller, Robin Seidl/Laurenz Leitner und Timo Hammarberg/Tim Berger die Qualifikation der Männer.
Die per Wildcard für das Hauptfeld qualifizierten Klingers starten am Mittwoch (13.30 Uhr) im Rahmen der Gruppenphase gegen Qualifikantinnen ins Turnier, Hörl/Horst am Donnerstag (11.30 Uhr) gegen die Niederländer Stefan Boermans/Yorick de Groot. Die Gruppensieger schaffen jeweils direkt den Aufstieg ins Viertelfinale, die Zweiten und Dritten spielen in einer Zwischenrunde um die restlichen vier Plätze in der K.o.-Phase. Das Halbfinale sowie das Endspiel der Frauen findet am Samstag statt, jenes der Männer am Sonntag.