Biathlon

Bendika gewinnt Nervenkrimi in der Verfolgung – Zingerle holt Bronze

Samstag, 01. Februar 2025 | 13:36 Uhr

Von: mk

Martell – Mit dem Verfolgungswettkampf der Frauen hat am Samstagvormittag der dritte Wettkampftag bei den Offenen Biathlon Europameisterschaften in Martell begonnen. Die Goldmedaille sicherte sich die Lettin Baiba Bendika, Silber ging an die Schwedin Anna-Karin Heijdenberg und über die Bronzemedaille freute sich die Antholzerin Linda Zingerle.

Diese Entscheidung war nichts für schwache Nerven! Im Verfolgungswettkampf der Offenen Biathlon Europameisterschaften in Martell sah vor dem letzten Schießen alles nach einem sicheren Sieg für Baiba Bendika aus Lettland aus. Die Dritte nach dem Sprintwettkampf hatte nach dem zweiten Schießen die Führung übernommen, sie nach einer weiteren fehlerfreien Schießprüfung ausgebaut und kam mit über einer Minute Vorsprung zum letzten Stehendanschlag. Dort ließ die 33-Jährige aber drei Scheiben stehen und der Wettkampf war wieder offen. Etwas mehr als 13 Sekunden Vorsprung „rettete“ Bendika nach drei Strafrunden auf die letzte Schleife und gewann am Ende mit einer Zeit von 33.54,4 Minuten.

„Ich war drei Viertel des Rennens sehr kontrolliert unterwegs und bin damit äußerst zufrieden. Als mir im letzten Schießen dann aber gleich drei Fehler unterlaufen sind, bin ich schon erschrocken. Zum Glück war mein Vorsprung groß genug, um hier als Erste über die Ziellinie zu laufen“, sagte Baiba Bendika. Rang zwei ging an die Schwedin Anna-Karin Heijdenberg, die im Biathlonzentrum Grogg nun einen kompletten Medaillensatz gewonnen hat – in drei Wettkämpfen wohlgemerkt. Die Sprint-Siegerin ließ bei jedem Schießen eine Scheibe stehen und fiel nach dem letzten Schießen sogar auf Rang drei zurück, konnte in der Loipe aber eine Position gut machen.

Erste EM-Einzelmedaille für Italien seit 2018

Die Bronzemedaille gewann eine Südtiroler Biathletin. Die Antholzerin Linda Zingerle kämpfte sich vom elften auf den dritten Rang vor, wobei es vor dem letzten Schießen nicht nach Edelmetall für die Südtirolerin ausgeschaut hatte. Da lag Zingerle auf dem neunten Zwischenrang. Die 22-Jährige behielt im Gegensatz zur Konkurrenz jedoch die Nerven, ging als Fünfte auf die letzte Schleife und kämpfte sich in der Folge an Johanna Puff (Deutschland) und Tuuli Tomingas (Estland) vorbei.

Josef Plaickner

„Ich bin einfach nur überwältigt, endlich hat es einmal geklappt – im Laufen und im Schießen. Ich bin so erleichtert. Nach dem Sprint am Freitag war ich schon ein wenig enttäuscht, dass ich trotz zweier Nuller so viel verloren habe auf der letzten Runde. Aber dafür konnte ich heute alles geben. Bei der letzten Serie habe ich einfach noch einmal gut gearbeitet und alle zugetan. Aber ehrlich gesagt, mit dem Podium habe ich nicht mehr gerechnet“, sagte die im Ziel strahlende Linda Zingerle.

Zingerles Bronze ist übrigens die erste EM-Medaille für Italien in einem Einzelbewerb seit die Grödnerin Alexia Runggaldier 2018 in Ridnaun Silber im Einzelwettkampf gewinnen konnte. Das starke Ergebnis der „Azzurre“ rundeten die Ridnaunerin Birgit Schölzhorn als Achte, sowie Ilaria Scattolo (14.) , Rebecca Passler (16.) und Beatrice Trabucchi (29.) ab, wodurch das Team in der Staffel am Sonntag durchaus zu den Medaillenanwärterinnen gezählt werden darf.

IBU Open European Championships Biathlon Martell – Verfolgungswettkampf Frauen  (7,5 km):

1. Baiba Bendika LAT 33.54,4 Minuten/3 Schießfehler

2. Anna-Karin Heijdenberg SWE +15,6/4

3. Linda Zingerle ITA +19,2/2

4. Tuuli Tomingas EST +27,6/2

5. Sophie Chauveau FRA +27,8/4

Biathlon Europameisterschaften Martell – Programm:

Sonntag, 2. Februar 2025

10.45: Staffel Frauen; 13.45: Staffel Männer

Bezirk: Vinschgau

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen