Von: apa
Vincent Kriechmayr wird möglicherweise am Freitag sein Comeback geben. Der Oberösterreicher, der am vergangenen Samstag in der alpinen Ski-Weltcup-Abfahrt von Wengen bei einem Sturz eine Zerrung des Innenbandes im rechten Knie erlitten hatte, absolvierte am Donnerstag ein erstes Abtasten auf Schnee und fühlt sich bereit, zumindest am Einfahren für den Super-G in Kitzbühel teilzunehmen. Ob er im Rennen startet, wird danach entschieden.
“Eine durchaus überraschende Wendung. Vinc Kriechmayr hat heute versucht, Ski zu fahren. Er ist zuversichtlich, dass er morgen probieren kann einzufahren. Danach wird er entscheiden, ob er sich fit genug fühlt”, sagte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl am frühen Abend in Kitzbühel. Das mögliche Comeback komme “absolut schneller als erwartet”. Es sei positiv, dass kein größerer Schaden am Knie entstanden sei, Kriechmayr habe fleißig therapiert und trainiert.
Druckstelle im Skischuh noch zu beheben
Mittags hatte Mandl in einer Medienrunde noch berichtet, dass er bei seiner Ankunft um neun Uhr in Saalbach Kriechmayr bereits nicht mehr angetroffen habe. Von Schmerzen war die Rede gewesen. “Es war durchaus noch was zu beheben, aber im Skischuh. Er hat eine Druckstelle gehabt, wahrscheinlich entstanden durch die Detonation im Netz irgendwo. Das hat man versucht zu beheben, es sieht ganz gut aus”, erklärte Mandl.
Aus medizinischer Sicht gibt es grünes Licht. “Er hat gestern Rücksprache gehalten, es war kein Einwand, Skifahren zu versuchen. Kriechmayr ist ein mündiger Athlet, er arbeitet sehr hart. Er weiß selbst genau, harte Entscheidungen zu treffen.” Ob es eine solche sei, müsse dieser selber entscheiden. “Es kann niemand in seinen Körper hineinschauen. Es kann niemand sagen, ob er fit genug ist und keinen Schmerz mehr verspürt.”
Kriechmayr im Rennen um Super-G-Kugel
In der Super-G-Wertung ist Kriechmayr hinter dem Schweizer Marco Odermatt Zweiter, die Kugelchance ist also intakt. Möglicherweise ein Mitgrund, warum er so rasch wieder auf die Piste will. “Man kann spekulieren, wie man will. Er ist ein Rennfahrer, wenn er fit genug ist, lässt er nichts aus. Aber das ist durchaus ein Hintergedanke, das ist legitim. Für mich ist wichtig, dass es keine Spätfolgen gibt oder ein WM-Start irgendwo gefährdet sein könnte.”
Grundsätzlich müsse man sagen, dass Kriechmayr schnell wieder am Ergometer gewesen sei und belasten könne, hatte Mandl vor der Entscheidung des Athleten gemeint. “Aber auf Schnee ist es anders, mit Winkel und Kanten, weil du gerade das Innenband natürlich mehr belastest.” Als Verband dränge man den Athleten überhaupt nicht. “Wir sehen es eher so, dass wir froh sind, wenn er für die WM fit ist.”
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