Von: apa
Delfinsprint-Vize-Europameister Simon Bucher steht papierformgemäß auch im EM-Finale über 100 m Delfin. Der 24-Jährige kam am Mittwoch in Belgrad in 51,45 Sek. als Semifinalzweiter weiter. Um seine zweite Medaille bei diesen Titelkämpfen sowie aktuell die vierte für das OSV-Team bei diesen Titelkämpfen geht es am Donnerstag (18.30 Uhr, live ORF Sport +). Christopher Rothbauer zog als Siebenter ins 200-m-Brust-Finale ein. Die Frauen-Staffel über 4 x 100 m Kraul wurde Fünfte.
Lena Kreundl, Iris Julia Berger, Mariajana Jelic und Cornelia Pammer waren als Vorlauf-Dritte in das Finale eingezogen, in 3:43,33 Min. hatten sie dabei den neun Jahre alten OSV-Rekord – auch damals war Kreundl schon dabei gewesen – um 0,73 Sek. gedrückt. In der Entscheidung ging es in 3:41,99 sogar unter 3:42, lediglich 0,98 Sek. fehlten auf Bronze. Es gewann Ungarn (3:36,77) vor Dänemark (3:38,48) und Polen (3:41,01). Vor den Österreicherinnen klassierte sich auch noch Israel in 3:41,13. Den Endlauf nahm das OSV-Team in der Reihenfolge Berger, Pammer, Jelic, Kreundl in Angriff.
Und da waren sie beim Kampf um die Medaillen hautnah dabei, auch wenn sie selbst nie in den Podesträngen klassiert waren. “Es ist etwas ganz Besonderes, wenn man im Finale auf Bahn drei einmarschiert – mitten im Geschehen und nicht auf einer Randbahn”, packte Kreundl die Eindrücke in Worte. “Dass es nur eine knappe Sekunde auf eine Medaille ist, ist eigentlich ein Wahnsinn.” Berger bestätigte, dass sie durch schnelle Leute nebenan “gepusht” worden seien. Pammer und Jelic waren ihren Part sehr flott angegangen. Jelic: “Am Schluss haben die Beine schon wehgetan.”
Bucher war als Fünfter aus den Vorläufen gekommen. Der Schweizer Noe Ponti als da Schnellster reiste danach wegen einer fiebrigen Magen-Darmgrippe ab, ließ sich streichen. Im Semifinale war nur der Ungar Hubert Kos in 51,31 Sek. schneller als Bucher. Der ist es auf dem ersten 50er ungewollt um rund vier Zehntel langsamer angegangen als im Vorlauf. “Ich habe dann die Wasserspritzer neben mir gesehen, da habe ich noch etwas draufgelegt. Und morgen mache ich das hoffentlich ein bisschen früher.” Sein Ziel sei OSV-Rekord sowie gar seine erste Zeit unter 51 Sekunden.
Rothbauer steigerte sich im Vergleich zum Vorlauf um 0,42 Sek. auf 2:12,79 Min., bestreitet nun am Donnerstag (19.31 Uhr) sein erstes Langbahn-EM-Finale. Dass der davor geschwommene Semifinallauf langsamer gewesen war, machte es leichter, sorgte aber auch für ein langsameres Anfangstempo des Niederösterreichers. “Es war eine Spur die Spannung draußen und es war auch im Hinterkopf, dass ich dreimal 200 schwimmen muss. Morgen aber noch eine Kleinigkeit und es ist eine 11er-Zeit und ich schwimme da vorne mit. Ich werde am ersten Hunderter voll riskieren.”
Ausgeschieden in den Vorläufen am Vormittag waren über 100 m Delfin Lukas Edl (52,90/22.) und über 200 m Kraul Berger (2:02,43/19.), Pammer (2:02,68/20.), Lena Opatril (2:03,43/23.) und Johanna Enkner (2:04,01/26.). Für den internationalen Höhepunkt des Abends sorgte Davide Popovici bei seinem Titelgewinn über 100 m Kraul, in 46,88 Sek. blieb der 19-jährige Rumäne lediglich 0,02 Sek. über seinem zwei Jahre alten Europarekord bzw. 0,08 Sek. über dem bei der Februar-WM in Doha aufgestellten Weltrekord des Chinesen Pan Zhanle.