Von: apa
Schwimm-Vizeweltmeister Simon Bucher hat in Belgrad ein Medaillendoppel verpasst. Nach Silber über 50 m Delfin am Dienstag wurde der Tiroler am Donnerstag über 100 m Delfin Vierter. In 51,28 Sek. fehlte nur eine Zehntel auf seinen OSV-Rekord, die Top Drei blieben freilich unter der 51-Sek.-Marke. Christopher Rothbauer belegte über 200 m Brust in 2:13,07 Finalrang acht, Iris Julia Berger schied im Semifinale über 100 m Delfin mit persönlicher Bestzeit von 58,94 als Elfte aus.
“Die Enttäuschung ist schon groß. Trotzdem haben drei Zehntel gefehlt, also es war nicht knapp”, wies Bucher darauf hin, dass Bronze mit 50,98 Sek. weggegangen ist. Das OSV-Ass lag nach rund 75 m auf Rang drei, nachdem er bei der Wende Sechster gewesen war, konnte sein Tempo aber nicht halten. “Mir ist der Saft ausgegangen, ich bin richtig kurz geworden und nicht mehr gescheit zur Wand gekommen. Vielleicht habe ich auf der zweiten Länge ein bisschen zu früh alles rausgehaut. Um die Medaillen hätte ich aber auch so nicht mitgespielt.”
Er spüre die Belastungen von vier Wettkampftagen in Folge, und das bei großer Hitze. Auch um 20.30 Uhr hatte es am Donnerstag noch 33 Grad – und Buchers Finale war um 18.30 Uhr. Es siegte Kristof Milak in 50,82 Sek., der Ungar verweigert übrigens den Medien in Serbiens Hauptstadt wie schon ein Jahr lang jede Wortspende.
Bucher wollte sich am Freitag einmal ausschlafen und dann noch entscheiden, ob er am Samstag über 100 m Rücken antritt. Fixpunkt ist die Lagenstaffel am Sonntag. “Eine Medaille da wäre cool.” 2022 in Rom hatte es für Rot-weiß-rot zu Bronze gereicht.
Rothbauer verlor in seinem überhaupt ersten Langbahn-EM-Finale 0,28 Sek. auf seine Semifinalzeit vom Vortag. “Ein bisschen mehr habe ich mir schon erhofft. Es war extrem unkontrolliert”, fasste der 26-Jährige sein Rennen zusammen. “Ich kann mich aber nicht beschweren, ich habe ein schweres Jahr hinter mir. Ein EM-Finale habe ich erreicht, wieder ein Hakerl in meiner Karriere.” Rothbauers verbleibendes Saisonziel sind die Staatsmeisterschaften Anfang August in Innsbruck – während Olympia. Europameister wurden Ljubomir Epitropow (BUL) und Erik Persson (SWE) in 2:09,45 Min.
Berger war trotz ihres Ausscheidens überglücklich, mit einer Zeit unter 59 Sekunden hatte sie nicht gerechnet. “Nach der Wende habe ich gemerkt, ich bin gut im Feld dabei. Und dann habe ich weiter gepusht. Das Feld war sehr eng.” 0,31 Sek. fehlten der 19-Jährigen letztlich auf einen Finalplatz. An den im März 2012 von Birgit Koschischek fixierten österreichischen Rekord von 58,80 Sek. näherte sich die gebürtige Deutsche gar bis auf 0,14 Sek. an. Am Freitag bestreitet Berger über 100 m Rücken ihren vierten Einzelstart in dieser Woche, dazu kamen zwei Staffel-Einsätze.
Am Vormittag waren Heiko Gigler, Leon Opatril, Lukas Edl und Alexander Trampitsch über 4 x 100 m Kraul mit OSV-Rekord von 3:18,03 Min. Zehnte geworden, Fabienne Pavlik schied über 100 m Delfin mit 1:01,22 Min. aus (21.). Das war genauso persönliche Bestzeit wie von Max Halbeisen über 50 Rücken (25,94/21.). Moritz Dittrich wurde 22. (25,96). Über 200 m Kraul belegte Trampitsch Rang 36. (1:51,07). Am Freitag am aussichtsreichen sind Lena Kreundl über 200 m Lagen sowie Bernhard Reitshammer, Valentin Bayer und Heiko Gigler über 50 Brust.