Von: luk
St. Christina – Die Skiwelt darf sich in der kommenden Woche auf einen seiner echten Weltcup-Klassiker freuen. Und auf eine XXL-Ausgabe noch dazu: Auf der Saslong wird am Donnerstag, 14. Dezember eine in Zermatt-Cervinia abgesagte Abfahrt nachgeholt, ehe mit dem Super-G am Freitag, 15. Dezember und der Abfahrt am Samstag, 16. Dezember das Originalprogramm zur Austragung kommt. Für das große Südtiroler Skifest ist wieder einmal alles angerichtet.
Dabei tanzte das Team um Präsident Rainer Senoner im Vorfeld heuer auf drei Hochzeiten gleichzeitig. So war die Grödner Weltcup-Expertise vor rund einem Monat beim Matterhorn Cervino Speed Opening gefragt, wo äußerst zähe Witterungsverhältnisse herrschten. Senoner als Rennleiter, ein fünfköpfiges Team um Pistenchef Horst Demetz und Medienchef Hannes Kröss waren in Zermatt und Cervinia im Einsatz und unterstützten die lokalen Veranstalter mit ihrem Können und Wissen.
Gleichzeitig wurde im neuen Büro in St. Christina eifrig an den Bewerbungsunterlagen für die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2029 gefeilt, die nach Einarbeitung einiger Ergänzungen nun wieder beim Internationalen Ski- und Snowboardverband liegen und in den kommenden Wochen einer weiteren Prüfung unterzogen werden. Dieses ambitionierte Projekt treiben die Grödner Weltcupveranstalter nun schon seit über zwei Jahren voran – entschieden wird beim nächsten FIS-Kongress im Juni 2024 in Reykjavik in Island.
Eine Marke mit großem Wiedererkennungswert
Die Vorbereitungen für die 56. Saslong Classic litten jedoch keineswegs unter der Mehrfach-Belastung. „Die vergangenen Wochen waren für einen großen Teil unseres Teams sehr intensiv. Wir haben unsere Vorkehrungen wie gewohnt mit Leidenschaft, Herzblut und Liebe zu den Details vorangetrieben. Gleichzeitig konnten wir wichtige Kontakte knüpfen und unser internationales Netzwerk weiterspannen. In der Skiwelt ist der Weltcup Gröden eine Marke, die man kennt, schätzt, respektiert und zum Teil auch kopiert. Das erfüllt uns mit großer Genugtuung und ist der Lohn für unsere jahrzehntelange harte Arbeit“, sagt Rainer Senoner.
Tradition hat am Fuße des Langkofels auch der Termin am letzten Wochenende vor Weihnachten, an dem die Veranstalter selbstredend festhalten. Die Nationalmannschaften werden spätestens am Montag, 11. Dezember in Gröden erwartet. Am Dienstag und Mittwoch wird auf der Saslong trainiert, ehe am Donnerstag das Nachholrennen ausgetragen wird. Am Freitag, 15. Dezember geht der Super-G über die Bühne, am Samstag, 16. Dezember wird die 56. Saslong Classic mit der klassischen Abfahrt abgeschlossen.
Rahmenprogramm mit Fokus auf den Sport
Was das Rahmenprogramm angeht, stechen die beiden Startnummernauslosungen in St. Ulrich hervor, die am Donnerstagabend und Freitagabend (jeweils ab 18.15 Uhr, davor werden die Tages-Sieger prämiert) für Begeisterung sorgen werden. Am Samstag wird es im Vorfeld der Abfahrt hingegen die traditionelle Fan-Parade geben, bei der die Anhänger durch das Zentrum von St. Christina und dann zum Zielraum ziehen. „Bei uns steht seit fünfeinhalb Jahrzehnten der Sport im Mittelpunkt. Uns ist wichtig, dass sich die Athleten, aber auch ihre Teams und Betreuer wohlfühlen. Dies gepaart mit einem Fest für alle Menschen, die den Skisport genauso lieben, wie wir“, fährt Senoner fort.
Gesucht werden auf der Saslong die Nachfolger von Vincent Kriechmayr (Österreich) und Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen). Der Doppel-Weltmeister von Cortina Kriechmayr entschied im vergangenen Jahr erstmals die Abfahrt für sich, nachdem er 2019 bereits den Super-G gewonnen hatte. Damit ist der 32-jährige Oberösterreicher nun einer von insgesamt sechs Rennläufern, die beim Südtiroler Klassiker in beiden Disziplinen gewonnen haben. Dazu zählt eben auch Kilde, der im Vorjahr Sieg Nummer fünf bei seinem „Lieblingsrennen“ einheimsen konnte. Mit drei Abfahrtstriumphen ist der 31-jährige Skandinavier nur noch einen Erfolg von den Abfahrts-Rekordsiegern Franz Klammer (Österreich) und Kristian Ghedina (Italien) entfernt. Zwei Siege insgesamt fehlen Kilde hingegen auf seinen Landsmann Aksel Lund Svindal, der in Gröden nicht weniger als sieben Erfolge (zwei Abfahrten, fünf Super-Gs) davontragen konnte.
20.000 Tage sind seit der Weltcup-Premiere 1969 vergangen
Wurden im vergangenen Winter 100 Weltcuprennen in Gröden zelebriert, so darf heuer eine andere Zahl gefeiert werden. Es sind über 20.000 Tage seit jenem historischen 14. Februar 1969 vergangen, als in Gröden die erste Saslong Classic ausgetragen wurde. Was jedoch immer geblieben ist, das sind die Liebe und Leidenschaft für den Skisport. Und das wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch in den nächsten 20.000 Tagen so sein, denn Tradition verpflichtet.