Albert Popow fuhr mit Startnummer 20 zum Erfolg

Bulgare Popow überrascht mit Slalom-Sieg in Madonna

Mittwoch, 08. Januar 2025 | 22:19 Uhr

Von: apa

Kein Erfolgserlebnis für den Österreichischen Skiverband hat am Mittwochabend der Flutlicht-Slalom in Madonna di Campiglio gebracht. Während der Bulgare Albert Popow sensationell über seinen ersten Sieg im Ski-Weltcup jubeln durfte, schied Manuel Feller als Vierter des ersten Durchgangs im Finale mit einer Topzeit ebenso aus wie Michael Matt, der als Halbzeit-Siebenter einfädelte. Bester ÖSV-Läufer war Fabio Gstrein (+1,05 Sek.) als Zehnter.

Direkt hinter ihm klassierte sich Johannes Strolz (+1,21). Dominik Raschner wurde 13. (+1,47), Adrian Pertl (+2,27) 16. Mit Popow teilten sich der Schweizer Loic Meillard (+0,44) und der Kroate Samuel Kolega (+0,46) das Podest. Es war der erste bulgarische Weltcup-Sieg seit jenem von Peter Popangelow vor genau 45 Jahren, am 8. Jänner 1980, in Lengries. Auch Popangelow entschied damals einen Slalom für sich.

“Das ist all das, für das wir trainiert haben. Ich bin stolz für mich und mein Team, die Familie. Wir haben das zusammen geschafft”, sagte Popow im ORF-Interview. Der 27-Jährige fuhr mit Startnummer 20 auf den achten Rang im ersten Durchgang, ehe er eine Laufbestzeit in den Schnee setzte. “Ich habe die Strecke gesehen und ich habe gedacht: Alles oder nichts! Ich habe probiert, immer Risiko zu gehen.” Popow profitierte auch vom Ausfall von Halbzeit-Leader Atle Lie McGrath aus Norwegen, der im Starthaus eine Sekunde Vorsprung auf ihn hatte.

Feller rang nach seinem bitteren Faller vor dem letzten Streckenabschnitt um Worte. “Ich glaube, es war ein guter Lauf bis dahin. Ich habe alles daran gesetzt, um schnell Ski zu fahren und um ein Podium mitzureden”, erklärte der Tiroler. In der Steilhang-Einfahrt sei er schon ein bisschen zu spät gewesen, habe das aber bis zur Ausfahrt wieder im Griff gehabt. “Ich habe den Ski voll auf Biegung, und auf einmal implodiert er … keine Ahnung. Normalerweise fühlt man, dass man keinen Grip hat und der Ski geht weg, aber da ist es einfach, wie wenn sich der ganze Druck in einem Moment auflöst.”

Nicht mehr in der Entscheidung dabei waren aus dem ÖSV-Team Vorjahressieger Marco Schwarz, der im ersten Durchgang nach wenigen Sekunden einfädelte, und Joshua Sturm. “Es will nicht so richtig laufen. Dass es leicht wird, hat keiner gesagt, aber dass es so schwer wird, ist natürlich auch zach”, meinte Schwarz im Anschluss im ORF-Interview.

Auch der Franzose Clement Noel, der Gewinner der ersten zwei Slaloms in diesem Winter, und Timon Haugan, Sieger in Alta Badia, kamen vom Kurs ab und schieden aus. Im ersten Durchgang gab es über 20 Ausfälle, dazu kam die Disqualifikation von Alex Vinatzer nach einem von ihm nicht bemerkten Einfädler. Im zweiten Abschnitt schafften es weitere neun Läufer nicht, sich im Klassement zu halten.

Im Slalom-Weltcup übernahm Meillard die Führung von Henrik Kristoffersen, der diesmal Fünfter wurde. Im Gesamtweltcup blieb Meillards Schweizer Landsmann Marco Odermatt in Front. Schon am Samstag steht in Adelboden der nächste Slalom an, am Sonntag geht im Berner Oberland nach einem Programmtausch der Riesentorlauf über die Bühne.

Kommentare

Aktuell sind 1 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen