Von: APA/dpa/Reuters
Trainer Pep Guardiola hofft mit Blick auf die sportliche Krise und die Verletzungssorgen bei Englands Fußballmeister Manchester City auf Verstärkungen im Winter. “Natürlich müssen wir es versuchen”, sagte der 53-Jährige, nachdem sein Team am Donnerstag nicht über ein 1:1 gegen Everton hinausgekommen war. City hat von den vergangenen 13 Pflichtspielen nur eines gewonnen und liegt in der Premier League auf Rang sieben – fünf Punkte hinter den Champions-League-Plätzen.
Das Star-Ensemble mit dem Star-Trainer ist aktuell eines der schlechtesten Teams der Premier League, und Guardiola scheint mit seinem Latein am Ende. Gegen Everton hatte der frühere Salzburg-Stürmer Erling Haaland die größte Chance zum Sieg vergeben und in der 53. Minute beim Stand von 1:1 einen Foulelfmeter verschossen. Guardiola war mit der Leistung seiner Mannschaft – anders als in anderen Partien zuvor – aber zufrieden. Das “Momentum” sei aktuell nicht auf Citys Seite, meinte der Spanier.
Probleme in der Mitte und der Abwehr
Die Rettung könnte der 1. Jänner sein. City hat schließlich mit der Herrscherfamilie in Abu Dhabi einen äußerst solventen Besitzer. Der Wintertransfermarkt sei nicht einfach und City suche Spieler “für die nächsten drei, vier, fünf Jahre”, erklärte Guardiola. Die Personalnot sei aber einfach zu groß. “Natürlich müssen wir es versuchen”, sagte der 53-Jährige.
Zweifelsohne trifft der lange Ausfall von Rodri die Mannschaft hart. Der Ballon-d’Or-Gewinner ist das Herz des Teams, fehlt mit einem Kreuzbandriss allerdings noch bis weit ins neue Jahr hinein.
Urteil im “Jahrhundertprozess” erwartet
In der Kritik steht Guardiola (noch) nicht. Zwar gab es nach dem Schlusspfiff gegen Everton Pfiffe, doch diese waren so vereinzelt und zaghaft, dass man das kaum als Protest werten konnte. Die Mannschaft vertraut ihrem Trainer, die Besitzer in der Wüste sind entspannt. Guardiola könnte natürlich zurücktreten, doch für diesen Schritt gibt es derzeit keine Anzeichen.
Allerdings droht Anfang des Jahres ein weiterer Rückschlag – und zwar im Gerichtssaal. Im laut britischer Presse “Fußballprozess des Jahrhunderts” ist City in 115 Punkten wegen Verstößen gegen die Finanzregeln angeklagt. Das theoretisch höchste Strafmaß ist ein Ausschluss aus der Premier League. Dazu wird es aber wohl nicht kommen.
Liverpool enteilt der Konkurrenz
Unterdessen baute Tabellenführer Liverpool seinen Vorsprung mit einem 3:1-Heimsieg gegen Leicester auf sieben Punkte aus – nach Verlustpunkten sind es sogar bereits zehn Zähler auf Chelsea. Cody Gakpo, Curtis Jones und Mohamed Salah sorgten mit ihren Toren für die drei Punkte am “Boxing Day”.
Das Wichtigste sei aktuell, “dass wir demütig bleiben müssen”, meinte Salah, der mit 16 Toren die Liga anführt, im Anschluss. “Hoffentlich machen wir so weiter, ohne Verletzungen und gewinnen es am Ende”, sagte der Ägypter und nahm damit auf den möglichen Titelgewinn im Jahr eins nach dem Abschied von Langzeit-Trainer Jürgen Klopp Bezug. “Hoffentlich gewinnen wir die Premier League für diesen Club – das ist etwas, wovon ich träume.”
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